Max Herre spielt am Freitagabend bei den Jazz Open auf dem Schlossplatz vor dem Neuen Schloss. Foto: Opus GmbH /Reiner Pfisterer

Schön, dass er wieder da ist: Max Herre und sein Kahedi-Radio-Orchestra bieten am Freitagabend bei den Jazz Open auf dem Schlossplatz in Stuttgart nostalgische Musikunterhaltung.

Stuttgart - „Es ist schön dich zu sehen, Love, hab' dich vermisst/ Ich hab' fast vergessen, wie ich mag, wie du bist.“ Es gibt vielleicht keinen besseren Ort für diese Zeilen von Max Herre, der auf dem Schlossplatz vor rund 5400 Gästen spielt. Herre lacht, tänzelt, lässt sich feiern. „1ste Liebe“ ist seine Hymne an seine Heimat, sein Stuttgart-Song, gemeinsam intoniert mit seiner Frau Joy Denalane. In dem heißt es: „Und ja: Sie fährt 'nen Benz, wirkt oft dekadent/ doch zeigt ein anderes Gesicht, wenn man sie besser kennt / Egal was kommt ist doch klar, dass ich sie represent/ Erste Liebe, jetzt bleib' ich Stuggi Resident!“ Überhaupt: Es ist ein Ding der Unmöglichkeit zu zählen, wie oft an diesem Abend auf dem Schlossplatz „Stuggi-City“ oder „Stuuuuttgart“ erwähnt wird.

Herre spielt mit Freunden und wechselt zwischen Pop, Rap, Soul und Reggae

Familie, Freunde, Weggefährten, alle sind gekommen, vor und auf der Bühne. Als Gäste hat er sich Philipp Poisel, Gentleman, Sekou, Megaloh, Fetsum eingeladen. Es ist ein Heimspiel für Max Herre, der Stuttgart zwar vor einigen Jahren den Rücken zugekehrt hat, mit seiner Familie nach Berlin zog, aber immer wieder gern im Land ist. Zuletzt präsentierte er seine Kahedi-Radio-Show vor knapp einem Jahr im Residenzschloss Ludwigsburg. Heute also bei den Jazz Open, die mit einem Gast wie Herre beweisen, warum sie das „Open“ im Titel tragen. Da ist viel Platz für das Spiel mit den Stilen: Herre wechselt zwischen Pop, Rap, Soul, Reggae. Auf der Bühne ist seine Band, für die die Bezeichnung aber eigentlich maßlos untertrieben ist: Es sind knapp 20 Musiker, sein Kahedi-Radio-Orchestra, und die präsentieren sich als ein gut eingespieltes Team.

„Es gibt keinen Ort, an dem wir lieber dieses Projekt präsentieren würden. Zwischen all diesen Jazz-Größen“, sagt Herre stolz. Das mehr als zweistündige Konzert ist eine Zeitreise, ein Blick zurück in die Anfangszeiten, in die Zeit von Freundeskreis. „Esperanto“ schickt Raps aus 0711 „über Stuttgarts Hügel in die Welt“, „A-N-N-A“ kommt in einer poppigeren Version als damals im Jahr 1996 daher, für „Tabula Rasa“ versammeln sich die FK Allstars mit Gentleman, Sekou und Joy Denalane auf der Bühne, dann auch „Mit Dir“, der große Liebessong von Joy und Max, Rio Reisers „Halt dich an deiner Liebe fest“ gibt es ganz zum Schluss. Natürlich ist das arg nostalgisch, aber auch schön für die Gäste, die sich musikalisch an die alten Zeiten erinnert fühlen.