Reich an Pflanzen: der Max-Eyth-See. Foto:Andreas Rosar/Fotoagentur Stuttgart Foto:  

Die Pflanzen im Max-Eyth-See sind ein Zeichen für eine gute Wasserqualität und für die Fische von Vorteil. Trotzdem sollen wegen ihnen an manchen Stellen nun Mähboote zum Einsatz kommen.

Stuttgart - Leider kann man zurzeit keine Elektroboote mieten“, schreibt die Bootsvermietung des Max-Eyth-See auf Facebook. Der Pflanzenbewuchs sei mal wieder zu stark. Die Motoren der Boote verkrauten, der Fahrspaß ist gering. Drum hatte sich der Bootsverleiher Horst Bauer an das Tiefbauamt gewendet: Man möge ein Mähboot einsetzen, um der Wasserpflanzen Herr zu werden.

Doch man kann das Pflanzenvorkommen auch durchaus positiv sehen. „In diesem Jahr gibt es im Max-Eyth-See viele Wasserpflanzen. Dies konnten wir in den vergangenen Jahren so nicht beobachten. Wir denken, dass sich die Wasserpflanzen aufgrund der guten Sichttiefe im Frühjahr stark ausbreiten konnten“, vermutet Alexander Gass vom Tiefbauamt der Stadt.

Ein Mähboot schafft Abhilfe

Generell sprechen die Wasserpflanzen für eine Verbesserung der Wasserqualität. „Daher haben wir uns mit unserem Limnologen, der den See überwacht, und mit der Naturschutzbehörde über das weitere Vorgehen abgestimmt. Ergebnis ist, dass wir Teilbereiche im Norden und Nord-Westen des Sees mähen werden“, so Gass. „Einen Ausführungstermin für die Mäharbeiten stimmen wir derzeit mit einer Fachfirma ab.“ Das Mähboot schneidet dann also die Wasserpflanzen, woraufhin die Biomasse aus dem Gewässer entfernt wird.

Für die Bewohner des Sees seien die Pflanzen jedenfalls von Vorteil: Sie erzeugen im Sommer Sauerstoff und dienen als Rückzugsort für Jungfische und anderes Getier. Hinderlich sind sie letztlich nur für die Freizeitgestaltung des Menschen. Nicht nur bei den Elektrobooten, „auch bei den Seglern bleibt das Zeug im Ruder hängen“, sagt Bootsverleiher Bauer.

Das Krause Laichkraut ist nicht gefährlich

Gefährlich, wie die einst im Max-Eyth-See vorgefundenen, potenziell giftigen Blaualgen, sind die Pflanzen glücklicherweise wohl nicht: „Nach Aussage unseres Limnologen handelt es sich um das Krause Laichkraut“, sagt Alexander Gass. „Da die Wasserpflanzen keine Gefahr für Nutzer und Besucher des Sees darstellen, müssen wir auch keine Warnung aussprechen. Die letzte Auswertung von Wasserproben ergab derzeit auch keine Gefahr durch Blaualgen. Sollte sich dies in den nächsten Wochen ändern, werden wir auch wieder warnen.“

Solange nicht gemäht ist, kann man immerhin Ruder- und Tretboote leihen.