Viele Fledermäuse sterben jedes Jahr an deutschen Windkraftanlagen. Der Unterdruck hinter den Rotorblättern einer Windkraftanlage fügt Fledermäusen heftige Verletzungen zu. Foto: dpa/Jens Büttner

Die Zahl der Fledermäuse, die durch Windkraftanlagen getötet werden, könnte deutlich kleiner sein. Doch in der Praxis zeigt sich, dass Schutzmaßnahmen oft nicht konsequent umgesetzt werden. Forscher wollen wissen, wie es anders geht.

Berlin - Jedes Jahr könnten 240 000 Fledermäuse an deutschen Windkraftanlagen sterben – das schätzen Marcus Fritze von der Universität Greifswald, Christian Voigt vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin und ihre Kollegen in der Zeitschrift „Naturschutz und Landschaftsplanung“. Allzu überraschend kommt eine solche Zahl zwar kaum, denn es ist längst bekannt, dass an Windrädern sehr viele dieser fliegenden Säugetiere verunglücken. Obendrein gibt es bereits Gegenmaßnahmen wie das Abschalten von Windkraftanlagen zu bestimmten Zeiten, die solche Opferzahlen stark reduzieren. Nur gibt es bisher keine zuverlässige Übersicht, wie oft Gutachter solche Maßnahmen vorschlagen, wie häufig die zuständigen Behörden sie anordnen und wie zuverlässig die Betreiber solche Auflagen im laufenden Betrieb umsetzen. Wie gut werden Fledermäuse also tatsächlich vor Windrädern geschützt – nicht nur auf dem Papier, sondern in der Natur?