In dieser Woche entschieden sich viele Schulen im Kreis für Hitzefrei. Foto: picture alliance/dpa

Heiße Temperaturen führten auch an den Schulen im Umkreis von Fellbach zu Hitzefrei. Das Gustav-Stresemann-Gymnasium traf am Mittwoch eine besondere Entscheidung.

Der Deutsche Wetterdienst warnte in dieser Woche landesweit vor extremer Hitze. Der Mittwoch wurde als besonders heiß vorhergesagt. Bis zu 35 Grad soll es in Fellbach geben. Viele Schüler dürften sich Hoffnung auf sogenanntes Hitzefrei gemacht haben. So gingen die Schulen im Rems-Murr-Kreis vor.

 

Die Verantwortung liegt bei den Schulleitungen

Einheitliche Regelungen gibt es in Baden-Württemberg dazu nicht. Das Kultusministerium empfiehlt aber, sich an bestimmten Kriterien zu orientieren. „Diese sehen vor, dass die Schulen Hitzefrei geben können, wenn die Außentemperatur um 11 Uhr mindestens 25 Grad im Schatten beträgt“, steht auf der Webseite des Landtags. Dies greift frühestens nach der vierten Stunde seit dem Unterrichtsbeginn.

Die Verantwortung liegt bei den einzelnen Schulleitungen. Bestenfalls solle man sich mit benachbarten Schulen abstimmen und möglichst einheitlich entscheiden. Schlechte Nachrichten gibt es für Schüler an beruflichen Schulen sowie in der gymnasialen Oberstufe: sie müssen schwitzen, Hitzefrei ist hier nicht vorgesehen.

So haben es die Schulen hier geregelt

Am Friedrich-Schiller-Gymnasium in Fellbach gab es am Dienstag und am Mittwoch nach der sechsten Stunde Hitzefrei. Am Salier-Gymnasium in Waiblingen war der Unterricht von Montag bis Mittwoch jeweils um 13 Uhr beendet. Auch an der Realschule gab es Hitzefrei, am Mittwoch ab 11 Uhr.

An der Erich-Kästner-Gesamtschule in Weinstadt war von Montag bis Mittwoch jeweils nach der sechsten Stunde Schluss. Die Rumold-Realschule in Rommelshausen gab am Montag und am Dienstag ab 12.30 Uhr Hitzefrei, also nach dem Stundenplan dieser Schule nach der vierten Stunde. Am Mittwoch war ab der dritten Stunde Schluss, also ab etwa 11.30 Uhr.

Wie die Rektorin der Maicklerschule erklärt, kann man aufgrund des Prinzips der „verlässlichen Grundschule“ in dieser Stufe nicht am gleichen Tag noch Hitzefrei geben. Nach dem Blick auf die Wettervorhersage legte sie am Montag für die Tage Dienstag bis Donnerstag dann das Ende nach der 5. Stunde fest, also ab 12.20 Uhr.

Die Hitze von bis zu 35 Grad setzte auch den Schülerinnen und Schülern zu. (Symbolbild) Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Besondere Regelung am GSG

Am Gustav-Stresemann-Gymnasium in Fellbach entfiel am Montag der Nachmittagsunterricht. An den vergangenen beiden Tagen war schon nach der 5. Stunde Schluss – am Mittwoch wurde in der zweiten großen Pause sogar Hitzefrei für alle beschlossen. Klassenarbeiten und Tests werden aber geschrieben. Ein weiterer Faktor neben der Hitze war auch das mündliche Abitur von Montag bis Mittwoch, wofür alle „erträglichen“ Räume genutzt wurden.

Wie die Schulleitung erklärt, seien annehmbare Bedingungen – trotz Öffnens der Fenster schon lange vor dem Schulbeginn – im ersten Stock schon ab 9 oder 10 Uhr nicht mehr wirklich gegeben. Die Gebäude heizen sich auf. Wie an vielen anderen Schulen auch, gäbe es keinen klimatisierten Raum. Hier bedürfe es Lösungen für die Zukunft, die Empfehlungen für Hitzefrei wirkten veraltet.

Keine allgemeingültige Verpflichtung im Büro

Für die Lehrkräfte gelten übrigens dieselben Regeln wie für Menschen, die im Büro arbeiten. Hier ist der Arbeitsstättenverordnung zufolge eine Raumtemperatur bis 26 Grad in Ordnung. Wird es noch heißer, sollen Maßnahmen zur Kühlung der Büroräume erfolgen, ab 30 Grad werden diese zur Pflicht.

Wie der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg angibt, empfiehlt das Kultusministerium Baden-Württemberg, „ab einer Raumtemperatur von 27 Grad“ flexibilisierte Unterrichtsformen wie ‚Hitzefrei‘ in Betracht zu ziehen. Doch gebe es „keine allgemeingültige Verpflichtung zur technischen Nachrüstung oder zum Einbau von Klimatisierungssystemen“.