Ein Polizist markiert an einem Unfallwagen die Spuren. Das Material, das am Samstag sichergestellt wurde, müssen die Beamten vom Verkehrskommissariat jetzt auswerten. Foto: dpa

Vier Menschen sind am Wochenende bei einem Unfall auf der A 81 bei Boxberg ums Leben gekommen. Wer schuld ist, ist noch unklar. Was tut die Polizei, um es herauszufinden?

Tauberbischofsheim - Nach dem tödlichen Unfall vom Samstag auf der A 81 bei Boxberg (Main-Tauber-Kreis) haben Sachverständige und Kriminaltechniker damit begonnen, die Autowracks zu untersuchen. Insgesamt hatte die Polizei acht Unfallwagen beschlagnahmt. „Wir berechnen die Auftreffwinkel der Fahrzeuge und versuchen, ihre Aufprallgeschwindigkeiten zu ermitteln“, sagte Frank Belz vom zuständigen Polizeipräsidium in Heilbronn.

Die Polizei hat erste Vermutungen

Die Ermittlungen des Verkehrskommissariats in Tauberbischofsheim würden noch die ganze Woche dauern. Bisher gebe es auch polizeiintern lediglich Hypothesen zum Unfallhergang. Nach wie vor sei es möglich, dass es sich nicht um lediglich eine Karambolage handelt, sondern eine Abfolge mehrere Unfälle. „Wir hoffen, bis zum Wochenende ein gesichertes Bild zu haben“, sagte Belz. Das Ergebnis gehe an die Staatsanwaltschaft. Auch die Öffentlichkeit werde dann informiert.

Bei dem Unfall waren am Samstagnachmittag auf regennasser Fahrbahn vier Menschen tödlich verunglückt. Zudem wurden fünf Menschen verletzt, vier davon schwer. Noch hätten wegen ihres Gesundheitszustandes nicht alle Verletzten vernommen werden können. Allerdings schwebe niemand in Lebensgefahr. Die Todesopfer, zwei Frauen im Alter von 48 und 50 Jahren sowie zwei 43 und 59 Jahre alte Männer, wurden am Montag und Dienstag in der Gerichtsmedizin obduziert. Seelsorger kümmerten sich um die Helfer und Polizisten, die an der Unfallstelle zugegen gewesen waren. „Das war eine belastende Situation“, sagte Belz.

Fotos und Zeichnungen werden studiert

Bis in die Nachtstunden war die Autobahn von Würzburg in Richtung Stuttgart am Samstag für die Versorgung der Opfer und die anschließende Unfallaufnahme gesperrt geblieben. Den Beamten vom Verkehrskommissariat lägen nun Lichtbilder, Zeichnungen und Aufnahmen eines Polizeihubschraubers vor. Sie würden mit großem Aufwand mit den Erkenntnissen aus der Inaugenscheinnahme der Fahrzeugwracks verglichen, sagte Belz. „Wir haben eine schwierige Unfallsituation.“