Mitten in der Prüfung über Finanzwirtschaft verließen 37 Wirtschaftsstudenten der Uni Hohenheim den Saal. (Symbolfoto) Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Der massenhafte Prüfungsabbruch an der Uni Hohenheim hatte auch Folgen für die verbliebenen Studenten. Ihnen macht die Stuttgarter Universität nun ein besonderes Angebot.

Stuttgart - Nach dem massenhaften Prüfungsabbruch bei einer Klausur an der Universität Hohenheim erhalten die verbliebenen Studenten eine zweite Chance. Weil der Abgang von mehr als zehn Prozent der Absolventen aus der laufenden Grundlagenprüfung Finanzwissenschaften viel Lärm verursacht habe, könnten rund 200 Studenten jetzt wählen, ob sie diese wiederholen wollten, erläuterte der Sprecher der Universität, Florian Klebs, am Montag in Stuttgart. Das habe der Prüfungsausschuss beschlossen.

Viel Lärm bei der Prüfung

Zur Begründung hieß es: „Durch die hohe Abbruchquote kam es zeitweise zu einem erhöhten Geräuschaufkommen, das dem Geräuschaufkommen von Baumfällarbeiten oder Bauarbeiten entsprochen hat.“ Ein neuer Versuch sei dann im Herbst möglich. Klebs vermutet hinter dem Abbruch Prüfungsangst und nannte den Vorgang „völliges Novum“.

Eklat bei der Prüfung

Im Mai hatten 37 von rund 250 Studenten die Prüfung abgebrochen und am selben Tag ein Attest eines einzigen Arztes mit ähnlichen Diagnosen vorgelegt. Elf weitere Studenten legten einen oder mehrere Tage später Atteste vor. Diese akzeptierte die Uni nicht und wertete die Klausur als nicht bestanden. Für 33 der 37 Fälle sieht die Universität trotz der Erklärung der Studenten keinen Grund für das Verlassen der Klausur. Vier Fälle werden noch geprüft. Gegen die Entscheidung ist laut Klebs Widerspruch möglich.