Experten fordern mehr Verantwortung der Veranstalter von Massenevents.
Duisburg - Bei der Loveparade in Duisburg kam es zur Katastrophe mit mittlerweile 21 Toten. Da stellt sich die Frage: Wie steht es in Deutschland um die Sicherheit der Besucher von Großveranstaltungen?
Es ist extrem eng. Zu viele Menschen drängen sich auf einem Fleck. Seit Stunden geht nichts voran. Von hinten drängen immer mehr Menschen nach. Irgendwann ist es so voll, dass keiner mehr in der Lage ist, sich zu bewegen. Das Drücken der Masse bestimmt, wo es langgeht. Menschen stürzen und liegen auf dem Boden. Es ist nicht mehr möglich, ihnen auszuweichen. Die Masse trampelt über sie hinweg.
"Die Personendichte war das Problem"
"Was bei der Loveparade passiert ist, war aber keine Panik", sagt Rainer Könnecke. Er ist Experte für das Verhalten von Menschenmassen bei der IST (Integrierte Sicherheitstechnik GmbH) in Frankfurt am Main. "Die Personendichte, die im Tunnel entstanden ist, war das Problem." Die einzige Lösung in solchen Fällen seien alternative Bewegungsoptionen - Ausweichmöglichkeiten, um dem Gedränge entgehen zu können. "Diese Auswege fehlen nur allzu oft im Sicherheitskonzept von Großveranstaltungen", sagt Könnecke.
Die rechtlichen Vorgaben für die Schauplätze großer Events werden mit der Veranstaltungsstättenverordnung geregelt. Diese variiert je nach Bundesland und Kommune, enthält aber in der Regel die Art der erlaubten Baustoffe, Wandverkleidungen oder Bodenbeläge. Auch die Größe und Länge von Rettungswegen, Türen und Treppen sind hier festgelegt.