Der Schock und das Entsetzen über die Bluttat von Uvalde findet seine Grenzen in der Abstumpfung einer an Waffengewalt gewöhnten Gesellschaft, in der es mehr Schießeisen gibt als Menschen. Foto: AFP/TIMOTHY A. CLARY

Der Umgang mit Waffengewalt in den USA ist einzigartig traurig. Dass gerade Schulen immer wieder zum Ziel von Schießattacken werden, ist ebenfalls traurige Routine. Warum der Horror niemanden überraschen darf

Das Massaker an der Grundschule von Uvalde schockiert, aber überrascht nicht. Nicht einmal, dass die Opfer Grundschulkinder sind, hat in den USA Neuigkeitswert. Es gibt ein trauriges Vorbild dafür in Sandy Hook vor ziemlich genau zehn Jahren. Seitdem hat sich die Zahl der Schießattacken mit mehr als vier Toten oder Verletzten nicht verringert. Allein in diesem Jahr registrierte das unabhängige „Gun Violence Archive“ im Schnitt zehn Vorfälle in sieben Tagen.