Am Rednerpult haben die Politiker, wie hier FDP/DVP-Fraktionsvorsitzender Hans-Ulrich Rülke, in der Pandemie immer die Maske abgenommen. Das ist ab jetzt auch im Plenarsaal des Landtags wieder erlaubt. Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Manchmal ist es im Landtag von Baden-Württemberg wie im realen Leben: Eineinhalb Jahre ging im Plenarsaal alles nur „mit“. Ab jetzt ist „oben ohne“ wieder erlaubt.

Jetzt erfassen die Lockerungen bei der Coronapolitik auch den Stuttgarter Landtag: Das Parlament tagt erstmals wieder oben ohne – also jedenfalls ohne Maskenpflicht. 35 Mal haben die Landtagsabgeordneten allein seit dem Beginn dieser Wahlperiode vor einem Jahr mit Maske und mit dem pandemie-üblichen Sicherheitsabstand beraten. Das bedeutete, dass ein Teil der Parlamentarier auf der Besucher- und Pressetribüne Platz nehmen musste. Denn um einigermaßen infektionssichere Bedingungen für 154 Landtagsabgeordnete zu gewährleisten, ist der Plenarsaal zu klein.

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Gegolten hat die Maskenpflicht im baden-württembergischen seit dem 14. Oktober 2020. „Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts ist der Gipfel der aktuellen Welle klar überschritten. Der Anteil schwerer Erkrankungen nimmt ab. Deshalb habe ich mich entschlossen, die Allgemeinverfügungen nicht mehr weiter zu verlängern“, erklärte Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) an diesem Mittwoch zur Begründung.

Aber weil es im Landtag so ist wie im realen Leben, wo die Zahl der Coronainfektionen unter den Bürgern zwar sinkt, aber nach wie vor hoch ist, appellierte die grüne Landtagspräsidentin an die Eigenverantwortung der Abgeordneten. Ihrem Appell, die Maske weiterhin freiwillig zu tragen, folgten bei der ersten Debatte, in der „oben ohne“ möglich gewesen wäre, viele.