60 Beamte stehen an den Bahnsteigen und fahren in Stuttgarter Bussen und Stadtbahnen mit. Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die Stuttgarter Polizei ist am Montag mit einem großen Einsatz im Berufsverkehr unterwegs. Die Beamten überwachen die Einhaltung der Maskenpflicht in den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Stuttgart - Manchmal reicht ein freundlicher Gruß. Ein Polizist geht raschen Schrittes von schräg hinten auf einen Mann zu, dessen Mund-Nase-Schutz auf „Halbmast“ hängt, also unter der Nase. „Guten Morgen“, sagt der Beamte. Weiter muss er nicht sprechen, denn schon zieht der junge Mann an seiner Maske, und sie sitzt wieder vorschriftsgemäß.

Polizei stellt nur wenige Verstöße fest

„Die Mehrheit macht gut mit“, sagt der Polizeisprecher Stephan Widmann. Damit aus der Mehrheit möglichst alle werden, ist die Polizei am Montagmorgen mit einem großen Team am Start: 60 Beamte sind an den Bahnsteigen und Haltestellen am Hauptbahnhof, am Charlottenplatz und am Cannstatter Bahnhof unterwegs, um die Einhaltung der Maskenpflicht zu überwachen. Von 6 bis 13 Uhr schauen sie den Passagieren auf die Nase und den Mund.

Hartnäckige Verweigerer sind auch unterwegs

Ausreden gibt es auch. „Er ist nicht von hier, er weiß das nicht“, sagt ein Jugendlicher, als sein Kumpel verdutzt in der Hosentasche kramt und einen Mund-Nasen-Schutz hervorholt, den er zwar dabei, aber nicht aufgesetzt hat. Aber ohne Widerspruch legt der Jugendliche ihn dann an. Das belehrende Gespräch mit den Beamten wird jäh unterbrochen. „Unsere Bahn!“ rufen die Jungs – und sind weg.

Die Einsatzkräfte setzen in erster Linie auf Kommunikation

Kommunikation stehe im Mittelpunkt bei diesem Einsatz, sagt der Pressesprecher Widmann. Man wolle die Menschen vor allem dazu bringen, den Schutz anzulegen. Daher werde in den meisten Fällen ein Gespräch geführt, wenn die Maske nicht richtig sitze. Wenn jemand aber in der Bahn keine auf hat, gibt es kein Pardon: Dann nimmt die Polizei eine Anzeige auf und leitet diese an die Bußgeldstelle der Stadt weiter.

So etwa bei einem Mann, der sich völlig uneinsichtig zeigt. „Wo steht das mit der Maske?“ fragt er. Ruhig erklären ihm die Beamtinnen und Beamten, dass man das in der Corona-Verordnung des Landes nachlesen könne. Ob man ihm diese zeigen könne, fragt er. Die Polizei reagiert ruhig, die Provokationen laufen ins Leere.

Am Nachmittag zieht die Polizei Bilanz

Eine Bilanz des Einsatzes soll am frühen Nachmittag vorliegen. Es seien noch weitere Kontrollen geplant. Das Innenministerium hat die einheitlichen Rahmenbedingungen dafür für alle Polizeipräsidien im Land vorgegeben.