Hermle-Kunden haben im Halbjahr sowohl Hochleistungs- als auch Einstiegsmaschinen nachgefragt. Foto: red

Der Werkzeugmaschinenhersteller Hermle aus Gosheim dürfte mit dem ersten Halbjahr zufrieden sein. Umsatz und Auftragseingang sind deutlich gestiegen. Der Gewinn ist geradezu in die Höhe geschnellt.

Stuttgart - Die Werkzeugmaschinenfabrik Berthold Hermle hat im ersten Halbjahr viele Bestellungen aus dem Ausland erhalten. Der Auftragseingang aus dem Ausland schnellte um knapp zwölf Prozent in die Höhe, teilte das Gosheimer Unternehmen mit. Dagegen nahmen die Orders im Inland um relativ bescheidene zwei Prozent zu. In welchen Ländern die Geschäfte derzeit besonders dynamisch laufen, teilte die Maschinenfabrik nicht mit. Hermle ist mit eigenen Tochtergesellschaften in Italien, den Niederlanden, Russland, der Schweiz und den USA vertreten. Gefragt waren sowohl die Bearbeitungszentren der Hochleistungsbaureihe als auch die Einstiegsmaschinen.

Beim Halbjahresumsatz liegt die größere Dynamik dagegen im Inlandsgeschäft. Um 30 Prozent wuchsen die Erlöse hierzulande, der Exportumsatz erhöhte sich dagegen nur leicht um zwei Prozent. Insgesamt errechnet sich daraus ein Umsatzplus von gut 12 Prozent auf 182 Millionen Euro. Die Exportquote sank auf 56 (Vorjahr: knapp 62) Prozent. Ausschlaggebend für die unterschiedliche Entwicklung im In- und Ausland bei Bestellungen und Umsatz seien Sondereffekte, schreibt das Unternehmen im Zwischenbericht. So seien 2016 abrechnungsbedingt sehr viele Maschinen noch im Juni fakturiert worden, während es im Jahr zuvor Verschiebungen in den Juli und damit ins zweite Halbjahr hinein gegeben habe.

Gewinnsprung im Halbjahr

Die positive Entwicklung spiegele sich auch im Ergebnis wider. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) konnte um knapp 42 Prozent gesteigert werden. Dabei müsse auch berücksichtigt werden, so Hermle, dass im Jahr zuvor Währungseffekte aus der sprunghaften Aufwertung des Schweizer Franken das Ergebnis belastet hätten. Auch nach Steuern wuchs der Gewinn um 40 Prozent. Hermle beschäftigt knapp 1000 Mitarbeiter. Die Belegschaft ist leicht gestiegen – auch weil bisher extern vergebene Aufgaben im Bereich Gebäudereinigung und Catering wieder in Eigenregie übernommen wurden.

Hermle wird – wie bereits angekündigt – seine Aktivitäten in Baden-Württemberg ausbauen. So wurde in Zimmern ob Rottweil ein Grundstück erworben, wo zunächst eine Produktionshalle für die Fertigung von Mineralgussbetten errichtet werden soll. Hier plant das Unternehmen Investitionen von acht Millionen Euro. Zudem soll am Firmensitz die spanende Fertigung modernisiert und ausgebaut werden.