Bei Trumpf aus Ditzingen rechnet man mit einem Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich. (Archivfoto) Foto: dpa

Der Maschinenbauer Trumpf will im laufenden Geschäftsjahr trotz Unsicherheiten in der Weltwirtschaft wieder etwas stärker zulegen. Zuletzt war man in Ditzingen hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben.

Ditzingen - Der Werkzeugmaschinenbauer Trumpf baut sein Geschäft mit Maschinen für 3D-Druck aus. Im laufenden Geschäftsjahr (bis Juni 2017) würden 100 neue Stellen am Firmensitz in Ditzingen für den Bereich „additive manufacturing“ geschaffen, sagte Firmenchefin Nicola Leibinger-Kammüller am Mittwoch. Für das darauffolgende Jahr seien noch einmal so viele geplant. Derzeit arbeiteten etwa 75 Menschen in dem Bereich, sagte ihr Bruder und stellvertretender Firmenchef Peter Leibinger. In acht Jahren sei eine halbe Milliarde Euro Umsatz mit dem neuen Geschäft möglich.

Trumpf will zunächst vier Maschinen für das neue Verfahren anbieten, die erste sei bereits am Markt. 3D-Druck oder „additive manufacturing“, wie die Industrie das Verfahren nennt, kann Guss- oder Fräsverfahren ersetzen.

Mehr Mitarbeiter im Deutschland als im Ausland

Mit der Ausweitung baut Trumpf auch seine Mannschaft hierzulande weiter aus. Zuletzt arbeiteten 5555 der weltweit 11 181 Beschäftigten in Deutschland. Damit beschäftigt Trumpf wieder mehr Mitarbeiter in Deutschland als im Ausland. Insbesondere bei der Entwicklung finde inzwischen eine Konzentration in Deutschland statt. Etwa 1200 der 1750 Entwickler der Gruppe arbeiteten in Deutschland. „Bei der langfristig ausgelegten Technologieentwicklung sehen wir den Kern in Deutschland“, sagte Peter Leibinger.

Im seit Juli laufenden Geschäftsjahr 2016/17 plant Trumpf trotz der andauernden Unsicherheit in der Weltwirtschaft mit einem Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich. „Dies gelingt uns in den ersten Monaten des neuen Geschäftsjahres sehr gut“, sagte Firmenchefin Leibinger-Kammüller.

Im Geschäftsjahr 2015/16 war der Maschinenbauer mit einem Umsatzplus von 3,4 Prozent auf 2,81 Milliarden Euro hinter seinen eigenen Erwartungen zurückgeblieben. Der Auftragseingang war leicht auf 2,79 Milliarden Euro gesunken. Neben der Konjunkturschwäche in China und Brasilien hätten sich die Sanktionen gegen Russland sowie die Unsicherheit in Europa vor dem Brexit-Votum ausgewirkt. Auch in den USA konnte Trumpf kaum wachsen.

Das Ergebnis vor Steuern ging um 15,2 Prozent auf 303 Millionen Euro zurück. Allerdings hatte im Vorjahr der Verkauf der Medizintechnik mit 72 Millionen Euro positiv zu Buche geschlagen. Trotzdem lag die Umsatzrendite bei mehr als 10 Prozent - einen ähnlichen Wert will Trumpf auch im laufenden Geschäftsjahr erreichen.