Das Iran-Geschäft von Dürr lief in den vergangenen Jahren immer besser. Nun zieht sich das Unternehmen von dort zurück. Foto: dpa

Die neuen US-Sanktionen gegen den Iran haben den Maschinenbauer Dürr aus Bietigheim-Bissingen dazu bewogen, seine Tätigkeiten vor Ort aufzugeben. Die Firma muss sich nun neu ausrichten.

Bietigheim-Bissingen - Der Maschinen- und Anlagenbauer Dürr hat sich nach den neuerlichen US-Sanktionen gegen den Iran aus dem Land zurückgezogen. „Das Iran-Geschäft hat in den vergangenen Jahren angezogen. Nun haben wir unsere Aktivitäten vorerst eingestellt“, sagte Finanzvorstand Carlo Crosetto der „Börsen-Zeitung“ (Samstag). Das dortige Geschäftsvolumen sei „nicht kriegsentscheidend, aber eben auch nicht wenig“ gewesen und „auch in puncto Marge eine Opportunität, die uns nun entgeht“, so Crosetto.

Probleme im Kerngeschäft

Operativ hat der Konzern derzeit in beiden Kerngeschäftsbereichen - Lackieranlagen und der Holzmaschinenhersteller Homag - Probleme. Nach jahrelangem Fokus auf Wachstum wird die Sparte Paint and Final Assembly Systems (Lackieranlagen und Endmontagesysteme) nun auf Effizienz getrimmt. „Es ist unrealistisch, die schönen Ebit-Margen aus 2014 von knapp unter zehn Prozent fortsetzen zu können, das ist keine Basis für eine langfristige Planung“, sagte Crosetto. „Unsere Zielmarge für den Bereich liegt bei sechs bis sieben Prozent bis 2020. Wir nehmen nur noch Aufträge an, die uns eine Marge sichern, durch die wir unser Renditeziel erreichen können.“

Bei Homag, deren Umsatz und Ergebnis im ersten Halbjahr wegen einer zu hohen Auslastung gesunken war, setzt der Finanzchef darauf, die operativen Schwierigkeiten in der Produktion rasch in den Griff zu bekommen. „Unser Auftragsbestand ist hoch, wir werden bei konstanten Fixkosten mehr Umsatz realisieren“, so Crosetto.