Margit Indlekofer (rechts) ist schon seit sechs Jahren beim Martinimarkt dabei. Foto: Schmidt

Margit Indlekofer ist schon seit sechs Jahren beim Martinimarkt an der Gablenberger Hauptstraße dabei. Sie verkauft Holunderblütenessig oder Minze. Sie hat sich diesmal vor allem über das gute Wetter gefreut, nachdem der Martinimarkt in den vergangenen drei Jahren verregnet gewesen war.

S-Ost - Holunderblütenessig, Wallnusslikör und marokkanische Minze: am Stand von Margit Indlekofer an der Gablenberger Hauptstraße kommen Feinschmecker auf ihre Kosten. Indlekofer lebt in Stuttgart-Ost, einmal im Jahr füllt sie ihre selbst gemachten Delikatessen in Weckgläser und Glasflaschen und bietet sie auf dem Martinimarkt zum Verkauf an.

Am Sonntag war es wieder soweit. Die Handels- und Gewerbevereine Gablenberg und Stuttgart-Ost hatten zum Martini-Wochenende eingeladen. Von 12 bis 17 Uhr hatten am Sonntag die Geschäfte geöffnet. Außerdem konnte auf dem Französischen Markt an der Pflasteräckerstraße, auf dem Martinimarkt an der Gablenberger Hauptstraße und auf dem Schmalzmarkt sowie auf dem Flohmarkt in Ostheim gestöbert werden.

Endlich gutes Wetter

Das Wetter hätte nicht besser sein können. Die Novembersonne strahlte den ganzen Tag von einem blauen Himmel und entschädigte die Organisatoren für drei verregnete Martinimärkte in den vergangenen Jahren, wie Peter Metzler, der Vorsitzende des Handels- und Gewerbevereins Gablenberg berichtete. Dass sich Fritzle, das Maskottchen des VfB-Stuttgart, verspätete und den Markt nicht wie geplant um 11 Uhr eröffnen konnte, verdarb dank des Sonnenscheins niemandem die gute Laune. Zumal die meisten angesichts der Niederlage des Stuttgarter Clubs gegen Werder Bremen Verständnis dafür zeigten, dass Fritzle am Sonntagmorgen vielleicht noch nicht zum Feiern zu Mute war.

Dass nicht alle Standbetreiber mit so gutem Wetter gerechnet hatten, zeigte das Beispiel von Iris Strecker. Um bei Regen besser geschützt zu sein, hatte sie ihre Artikel, selbst gestrickte Mützen, Stulpen und Baby-Schuhe, vorsichtshalber unter dem Vordach des Aldi-Marktes aufgebaut. Strecker, die an der Haußmannstraße wohnt, bot aber nicht nur ihre Strickwaren zum Verkauf an. An einem Spinnrad zeigte sie auch, wie die Wolle für diese Produkte entsteht. Finanziell rechnen würde sich der Aufwand nicht. „Ich mache das vor allem, um ein altes Kunsthandwerk zu präsentieren“, sagte sie. Jede Menge Selbstgemachtes gab es auch am Stand des Fördervereins der Grund- und Werkrealschule Gablenberg. Die Eltern hatten für den Martinimarkt Marmeladen gekocht, von den Schülern gab es Teelichter und Plätzchen.

Nicht alle Geschäfte haben offen

Für die Einzelhändler sei der Martinimarkt wichtig, der verkaufsoffene Sonntag würde sich für sie lohnen, sagte Metzler. Das scheint aber nicht auf alle Branchen gleichermaßen zuzutreffen. Die Metzgerei Buchert öffnete ihr Geschäft nicht. Trotz des verkaufsoffenen Sonntags würden die meisten ihre Lebensmittel am Samstag einkaufen, sagte Denise Buchert. Die Metzgerei hat aber eine andere Möglichkeit gefunden, wie sie den Markt für sich nutzen kann. Statt das Geschäft zu öffnen, ist sie mit einem Stand auf dem Schmalzmarkt vertreten und bietet dort Rote Wurst, Pommes und Steaks an; eben genau das, was sich der Martinimarkt-Besucher an einem sonnigen Novembertag wünscht.