Bastelt in der Winterpause am Kader der Stuttgarter Kickers: Der Sportliche Leiter Martin Braun (li.), neben Trainer Tobias Flitsch. Foto: Baumann

Es steht viel auf dem Spiel für den Fußball-Oberligisten Stuttgarter Kickers im kommenden halben Jahr. Deshalb versucht der Sportliche Leiter Martin Braun auch, die Mannschaft zu verstärken. „Die Kickers sind durchaus eine interessante Adresse“, sagt der 50-jährige Ex-Profi.

Stuttgart - Am 7. Januar starten die Stuttgarter Kickers mit der Vorbereitung auf die restliche Saison der Fußball-Oberliga. Die Blauen wollen sich fußballerisch weiter verbessern, souveräner und reifer auftreten. „Dann werden wir unser Ziel erreichen und den Aufstieg schaffen“, ist sich der Sportliche Leiter Martin Braun sicher.

Herr Braun, hat sich über Weihnachten etwas getan in Sachen personeller Veränderungen im Kickers-Kader?

Nein, bislang nichts Konkretes. Wir pflegen weiterhin einige Kontakte, die eventuell interessant werden können – und zwar in beide Richtungen.

Haben die Kickers denn das Geld, um Neuzugänge zu verpflichten?

Meine Informationen sind die, dass es Mittel und Wege gibt, Spieler, die uns direkt weiterhelfen können und finanziell in einem vernünftigen Rahmen liegen, auch für die Kickers zu verpflichten.

Es wäre nicht das erste Mal, dass Gremienmitglieder in die eigene Tasche greifen.

Dass Personen, denen der Verein am Herzen liegt und die diesem nahe stehen, bereit sind, auch bei Verstärkungen zu helfen, ist in anderen Vereinen, denke ich, nicht anders. Die Kickers können sehr froh sein, solche Menschen in der Führungsetage zu haben.

Wie schwierig ist es, Qualität im Winter dazuzubekommen?

Letztendlich ist es eine Frage des Geldes. Es gibt immer Spieler in höherklassigen Clubs, die Qualität haben, aber aus den verschiedensten Gründen in ihren Vereinen unzufrieden sind. Die Kickers sind für solche Spieler eine durchaus interessante Adresse.

Für welche Positionen suchen Sie hauptsächlich Spieler?

Prinzipiell kann das auf allen Positionen sein.

Wäre denn nicht ein Spieler mit viel Tempo und Stärken im Eins-gegen-Eins sowie ein Mann für die Sechser-Position sinnvoll, damit eventuell Tobias Feisthammel und Patrick Auracher gemeinsam in der Innenverteidigung spielen könnten?

Auch Spieler, welche diese Anforderungsprofile erfüllen, können interessant sein. Allerdings hat im letzten Spiel vor der Winterpause (Anm. d. Red.: 1:0 gegen den SSV Reutlingen) Tobias Feisthammel ein sehr gutes Spiel auf der zentralen Position vor der Abwehr gemacht. Er hat aufgrund seiner fußballerischen Fähigkeiten aus meiner Sicht eine sehr gute Struktur in unser Spiel gebracht.

Müssen Sie Kickers Spieler von der Gehaltsliste bekommen, damit Neue verpflichtet werden können?

Das ist keine zwingende Voraussetzung, doch es geht ja nicht nur ums Finanzielle, sondern auch um die Anzahl der Spieler im Kader. Zu viele ergeben ja keinen Sinn, deshalb würde es passen, auch Spieler abzugeben.

Die Rede war von den Dauerreservisten Robin Hermann, Florijan Ahmeti, Grgo Zivkovic, Felix Gerber und Panagiotis Karastergios.

Bei Robin Hermann und Florijan Ahmeti gibt es aus meiner Sicht keine Gedanken, sie abzugeben. Felix Gerber kam auf uns zu, dass er gerne wechseln würde, um mehr Spielanteile zu bekommen. Auch bei Grgo Zivkovic und Pana Karastergios gibt es Ober- und Verbandsligisten, die Interesse haben. Es steht aber noch nichts vor dem Abschluss.

Bleibt noch die Personalie Ndrquim Halili. Beide Seiten haben die Option, den Vertrag in der Winterpause zu kündigen. Wollen Sie den Offensivspieler halten?

Er hat vielleicht nicht die ganz großen Akzente gesetzt, aber auch ordentliche Spiele gemacht. Ein wenig hängt sein Verbleib auch davon ob, ob es mit der Verpflichtung anderer Spieler klappen kann.

Halili ist derzeit auf Heimaturlaub und nicht zu erreichen. Wie hat er sich Ihnen gegenüber geäußert: Will er bleiben?

Er kann es sich gut vorstellen, weiter für die Kickers zu spielen.

Was wird das Entscheidende sein, damit die Kickers den Aufstieg schaffen?

Wir haben vor allem gegen den SSV Reutlingen fußballerisch schon einen Schritt nach vorne gemacht. Dass können und wollen wir noch verbessern, zudem souveräner und reifer auftreten, dann werden wir unser Ziel erreichen und den Aufstieg schaffen.

Das Auswärtsspiel beim Tabellendritten 1. Göppinger Sportverein wurde vom 23. Februar auf den 22. April (Ostermontag, 14 Uhr) verlegt. Die Kickers hinken damit längere Zeit einem Spiel hinterher. Was ist der Grund für die Verlegung?

Die Verlegung kam auf Wunsch der Göppinger zustande. Ihr Stadion an der Hohenstaufenstraße steht wegen des Umbaus der Stehränge auf der Gegengerade nicht zur Verfügung. Der Kunstrasenplatz kommt aus Sicherheitsgründen offenbar als Ausweichspielstätte nicht in Frage. Durch die Spielverlegung geht unser Heimspiel gegen die TSG Backnang statt am Karsamstag nun schon am Gründonnerstag (19 Uhr) über die Bühne.