Das Ehninger Hallenbad ist nicht nur massiv undicht, auch die Struktur des Bauwerks sowie die Technik sind zum Teil in kritischem Zustand. Eine Sanierung würde rund fünf Millionen Euro kosten.
Die größten Mängel am Ehninger Hallenbad sind das Becken, die Lüftung und die Duschen. „Die Tragkonstruktion des Beckens ist beschädigt, es verliert massiv Wasser“, sagte Stefan Haag vor dem Ehninger Gemeinderat. Und zwar 23 Kubikmeter Wasser pro Tag. Das entspricht etwa dem Volumen von 190 Badewannen. Stefan Haag von der Firma Nothacker Engineering aus Neubulach stellte eine von der Gemeinde beauftragte Studie den Gemeinderäten vor, wie es um das Bad steht, welche Mängel es gibt und wie es saniert werden kann. Er zog eine ernüchternde Bilanz: Eine Generalsanierung des Hallenbades liegt laut der Kostenschätzung des Experten bei rund 5,3 Millionen Euro.
Am meisten Sorgen bereitet das Schwimmbecken
„An verschiedensten Stellen tritt Wasser aus“, weiß auch Dan Häring, der Bauamtsleiter von Ehningen. „Es gibt irgendwo eine größere Leckage, daher müssen wir über Weihnachten das Becken leeren und das Leck finden“, so der Bauamtsleiter. Es werde spannend, was dabei heraus komme und ob man die undichte Stelle überhaupt finde. Der Wasseraustritt hätte zur Folge, dass unterhalb des Beckens inklusive der Wände und Elektroinstallation alles nass und feucht sei, und voller Chlor.
„Wir bemühen uns, alles Notwendige zu tun, um den Betrieb des Ehninger Hallenbads weiter aufrecht zu erhalten“, sagte der Bürgermeister Lukas Rosengrün (SPD) in der Ratssitzung, zu der auch eine Delegation des SV Ehningen und die Schwimmmeisterin gekommen waren. Irgendwann würden auch mal größere Beträge anfallen, wenn man das Bad erhalten wolle, erklärte der Ratschef.
„Das Hallenbad ist ein Sorgenkind der Gemeinde“, sagte Bauamtsleiter Häring. „In so einem Bad steckt sehr viel Technik drin. Es wurde zwar in Stand gehalten, aber nach 50 Jahren ist es einfach am Ende seiner Lebenszeit angekommen. Der Zeitpunkt ist jetzt gekommen, um eine Entscheidung zu treffen, wie wir damit umgehen wollen“, so Häring.
Auch im Sanitärbereich gibt es laut Stefan Haag massive Mängel, er müsste komplett neu gemacht werden. Die Fliesenbeläge sind kaputt, die Bodenbeläge undicht. Auch die Lüftung funktioniert nicht mehr so, wie sie soll. „Die Lüftung hat Steuerungsprobleme, und für die Steuerung gibt keine Ersatzteile mehr“, so Haag. Zudem seien die Ventilatoren heute deutlich effizienter.
„Im Grunde ist das Gebäude noch in gutem Zustand, aber man hat einen grundlegenden Sanierungsbedarf“, so das Fazit des Experten. Von der Planung bis zum Start der Sanierung dauere es mindestens ein Dreiviertel Jahr, sagte Haag. Für die Beckensanierung müsste das Bad mindestens für sechs Monate geschlossen werden. Gefährlich seien die Baumängel für die Badegäste und das Personal nicht. „Wenn Gefahr im Verzug wäre, hätten wir das Bad natürlich sofort geschlossen“, betonte der Rosengrün.
„Ich glaube, wir müssen die nächsten zwei Jahre kleinere Brötchen backen. Dann können wir noch mal überlegen, was sind die Pflichtaufgaben. Wir müssen das sehr gut planen“, sagte Uta Stachon (Freie Wähler). Der Gemeinderat nahm das Sanierungskonzept einstimmig zur Kenntnis und stimmte zu, die Sanierungskosten des Hallenbads zukünftig im Haushalt zu berücksichtigen.