Die Macher des Restaurants Marktwirtschaft in Besigheim (Kreis Ludwigsburg) starten in eine neue Ära und bewirtschaften fast den ganzen Marktplatz. Die Parkplätze fallen dafür weg.
Besigheim ist nicht nur ein wunderschöner Weinort, die Kleinstadt im Norden des Landkreises hat auch einen wunderschönen Marktplatz. Dort kann man sogar sein Auto abstellen. Allerdings nicht mehr lange. Ende Mai ist Schluss mit Parkplatz. Stattdessen wird das Restaurant Marktwirtschaft die Außengastronomie erweitern – und zwar fast über den gesamten Platz. In seiner Sitzung am Dienstag gab der Besigheimer Gemeinderat grünes Licht für die Idee der Martwirtschafts-Wirte Frank Land und Sebastian Maier. Die acht Stellplätze sind dann Geschichte.
Es ist nicht so, als ob dieser Mann keine Visionen hätte. Seit genau neun Jahren betreibt Frank Land die Marktwirtschaft, die, so beschreibt er es, für alle da sein soll: Hiesige und Auswärtige, egal ob zum leckeren Essen oder nur auf ein Glas Wein oder einen schnellen Espresso. Die Marktwirtschaft ist etwas zwischen Restaurant und Bistro, hier trifft Fachwerk auf Moderne, es ist locker und stilvoll gleichermaßen.
Die Markthalle muss noch ein wenig warten
Ende 2019 kam der Marktkeller vis-à-vis dazu – eine Mischung aus Brasserie und Vinothek. Seit Anfang 2024 macht Frank Land mit Sebastian Maier (ehemals Schützenhaus Neckarweihingen) gemeinsame Sache in Besigheim. Und schon stehen neue Projekte an.
Vor einem guten Jahr brachte sich das Duo mit einer geplanten „Markthalle“ ins Gespräch, ein gastronomisches Angebot kombiniert mit Einzelhandel, Souvenir-Shop, Feinkost-Verkauf und Florist. Für das Projekt haben Frank Land und Sebastian Maier den NKD am Marktplatz im Auge.
Doch ganz so weit ist es noch nicht. Ihr neuester Coup ist aber ein Schritt in diese Richtung und auch keine Kleinigkeit. Denn nicht weniger als der ganze Marktplatz soll bewirtschaftet werden. „Wir werden den Platz attraktiv gestalten und eine Oase zum Verweilen und Genießen schaffen“, so der Plan von Frank Land und Sebastian Maier. Geplant ist, die aktuelle Terrasse vom 1. Juni an um 30 Sitzplätze, zehn Liegestühle, eine Chill-Lounge mit Sonnenschirmen und gemütliche Sitzecken zu erweitern. Ein Eiswagen und mediterrane Pflanzen sorgen für Mittelmeer-Flair inmitten der Fachwerk-Kulisse.
Auch für den Winter hat sich das Wirte-Duo schon etwas ausgedacht: Zur urigen Winterglühlandschaft im Außenbereich soll es Glaskugel-Zelte geben. „Hier kann man in uriger, warmer Umgebung Käsefondue oder unser typisches ,Marktwirtschafts Oi-Meter-Überraschung-Brettle genießen.“
Die Macher der Marktwirtschaft haben sich einiges vorgenommen: Geöffnet ist sieben Tage die Woche von früh bis spät. Es gibt Frühstück, Mittagstisch mit Tagesessen, eine Nachmittagskarte, Kaffee und Kuchen, den Eiswagen und das gewohnte Abendprogramm, „regional verwurzelt mit internationalem Einfluss und viel Liebe zum Detail“, so Land und Maier. „Man kann locker-gepfelgt den ganzen Tag bei uns verweilen.“
Bürgermeister lobt Marktplatz als Genuss-Oase
Der Besigheimer Bürgermeister Florian Bargmann ist happy. „Wir haben einen der attraktivsten Marktplätze in der Gegend. Nur: Wenn der zugeparkt ist, hat man auch nichts davon.“ Insofern begrüßt er das Projekt von Land und Maier. „Der Marktplatz als Genuss- und Begegnungsraum. Das ist eine Win-Win-Situation.“
Was die geplante Markthalle angeht, wird es wohl noch ein Weilchen dauern. Gespräche mit den Eigentümern des Gebäudes und der Stadt laufen. „Wir sind optimistisch, es gibt aber noch viele Fragezeichen“, sagt Frank Land. Er hofft, dass das Projekt in den kommenden drei bis vier Jahren realisiert werden kann. „Gut Ding will Weile haben“, sagt Sebastian Maier. „Wir sind zuversichtlich, dass sich die Markthalle in der Zukunft umsetzen lässt.“