Ein Unbekannter soll versucht haben, Kinder mit Süßigkeiten in sein Auto zu locken. (Symbolbild) Foto: imago images / Panthermedia/"photographie_Hannes_Eichinger"

In Markgröningen und Oberriexingen soll ein Unbekannter in den vergangenen Wochen in mehreren Fällen versucht haben, Kinder in sein Auto zu locken. So reagiert die Polizei.

Markgröningen/Oberriexingen - In den vergangenen Wochen soll ein unbekannter Autofahrer mehrere Kinder in Markgröningen sowie Oberriexingen (beides Kreis Ludwigsburg) auf verdächtige Weise angesprochen und versucht haben, die Kinder mit Süßigkeiten in sein Fahrzeug zu locken. Die Polizei hat bislang insgesamt fünf Anzeigen aufgenommen, die Kriminalpolizei ist ebenfalls informiert.

Besorgte Eltern hatten in den vergangenen Tagen via Facebook und in Whatsapp-Gruppen vor dem mutmaßlichen Täter und der vermeintlichen Masche gewarnt. Bei der Polizei sind zwischenzeitlich drei Anzeigen aus Oberriexingen sowie zwei Anzeigen aus Markgröningen eingegangen. „Wir nehmen die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger sehr ernst und sind dahingehend sensibilisiert“, erklärt ein Sprecher der Ludwigsburger Polizei. Demnach würde die Polizei in den betroffenen Städten durch vermehrte Streifenfahrten verstärkt Präsenz zeigen.

Die Ermittlungen, die der Polizeiposten Markgröningen und insbesondere die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg zu den genannten Sachverhalten aufnahmen, ergaben bislang keine Hinweise auf ein strafrechtlich relevantes Verhalten. Außerdem sei es schwierig, eine brauchbare Spur zu finden, nicht zuletzt weil sich die Angaben der Kinder zu dem mutmaßlichen Täter teilweise unterscheiden. In manchen Aussagen ist von einem weißen Auto, in anderen von einem schwarzen Auto die Rede, einmal sei es ein hellhaariger Mann, einmal ein dunkelhaariger.

„In allen uns vorliegenden Fällen haben die Kinder allerdings glücklicherweise richtig reagiert und haben sich schnell von dem Verdächtigen entfernt“, lobt der Polizeisprecher. Optimal wäre es, wenn der Polizei das Kennzeichen eines verdächtigen Autos vorliegen würde, doch es sei auch klar, dass Kinder in solchen Situationen nicht daran denken, sich das Kennzeichen zu merken oder exakte Angaben zu dem Verdächtigen beziehungsweise seinem Fahrzeug zu machen.

Angesichts der bereits erfolgten Reaktionen in sozialen Medien und Whatsapp-Gruppen rät die Polizei den Eltern mit ihren Kindern über derartige Sachverhalte zu sprechen.

Diese Tipps gibt die Polizei

Demnach fordert die Polizei die Eltern dazu auf, ihren Kindern zu erklären, wie sie sich beim Ansprechen durch Unbekannte verhalten sollen:

– Verdächtige Personen sofort der nächsten Lehrkraft melden

– Nach Möglichkeit die verdächtige Person / das verdächtige Fahrzeug beschreiben und das Kennzeichen notieren

– Keinesfalls zu Fremden ins Auto einsteigen

– Die Kinder sollten wissen, dass ihre Eltern niemals ihnen fremde Personen mit der Abholung von der Schule beauftragen würden

– Kinder sollten lernen, deutlich „Nein“ zu sagen

– In Gefahrensituationen gilt: Laut sein (um Öffentlichkeit herzustellen) und von dem Fremden weglaufen

– Fremden niemals die eigene Adresse sagen, Adressaufkleber sollten niemals sichtbar am Schulranzen getragen werden

– Fremde Personen immer mit „Sie“ anreden, so wird eine persönliche Distanz signalisiert

Die Eltern werden außerdem gebeten, den Vorfall unter dem Notruf 110 zu melden oder sich an jede andere Polizeidienststelle zu wenden.