Bei Mario Vuskovic wurde eine positive Dopingprobe festgestellt. Foto: dpa/Michael Schwartz

Dem Hamburger SV steht Ärger ins Haus. Innenverteidiger Vuskovic ist positiv auf Doping getestet worden. Viele Fragen sind offen.

Fußball-Profi Mario Vuskovic vom Zweitligisten Hamburger SV muss mit einer längeren Sperre rechnen. Nach einer positiven Dopingprobe hat der Deutsche Fußball-Bund ein Verfahren gegen den Innenverteidiger eingeleitet. Wie der DFB am Samstag mitteilte, wurde bei dem Kroaten im Rahmen einer Trainingskontrolle die auch unter der Kurzform Epo bekannte Substanz Erythropoetin festgestellt. Nach Angaben des DFB hatte die Nationale Anti-Doping-Agentur Nada die Trainingskontrolle durchgeführt.

Der DFB-Kontrollausschuss leitete ein Verfahren gegen Vuskovic ein und forderte den 20-Jährigen zu einer Stellungnahme auf. Anschließend wird über das weitere Verfahren entschieden. Zudem wird eine vorläufige Sperre verhängt, über die das Sportgericht des Verbandes zeitnah zu Beginn der neuen Woche entscheiden will. Beim 4:2 gegen den SV Sandhausen kam Vuskovic nicht zum Einsatz. Die anderen 16 Spiele in der Hinrunde hat er allesamt bestritten.

Die Probe sei am 16. September genommen worden

Der HSV bestätigte die Ermittlungen, „von denen wir kürzlich überrascht wurden“, wie der Zweitligist mitteilte. Der Tabellen-Zweite nahm seinen Abwehrspieler vorerst aus dem Trainings- und Spielbetrieb, um Schaden von ihm und dem Club abzuwenden. Bisher seien nur wenige Details des Ermittlungsstandes bekannt, daher könne man sich nicht detaillierter äußern.

Die Probe sei am 16. September genommen worden, teilte die Nada der Deutschen Presse-Agentur auf Nachfrage mit. Für ein sorgfältiges Analyseverfahren wird dieser Zeitraum benötigt. Seither hat der HSV mit  Vuskovic acht Zweitliga-Spiele und eine Begegnung im DFB-Pokal bestritten. Das Pokalspiel gegen RB Leipzig wurde verloren. Von den Partien in der 2. Liga gewann der HSV vier (Düsseldorf, Hannover, Paderborn, Regensburg) und spielte einmal unentschieden (Kaiserslautern).

Hamburger Staatsanwaltschaft bestätigt Ermittlungen

2016 hatte der DFB seine Regeln zur Spielwertung bei einem Verstoß gegen die Anti-Doping-Vorschriften an die Bestimmungen des Weltverbands FIFA und der Europäischen Fußball-Union UEFA angepasst. Demnach sollen Strafen gegen einen Verein nur dann erfolgen, „wenn dem Club ein Verschulden nachgewiesen werden kann oder mehr als zwei Spieler der Mannschaft gegen die Anti-Doping-Bestimmungen verstoßen haben.“ Auch heute findet sich in den Richtlinien der FIFA noch der Passus, dass ein Team sanktioniert werden soll, falls mehr als zwei Spieler gegen Anti-Doping-Regeln verstoßen haben.

Die Hamburger Staatsanwaltschaft bestätigte Ermittlungen wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Anti-Doping-Gesetz, nannte aber keine Namen. Vom HSV hieß es: „Was wir sagen können: Wir unterstützen Mario Vuskovic und die zuständigen Behörden bei der Aufklärung und stehen parallel dazu im engen Austausch mit der DFL und dem DFB.“