So sieht sie in einer Darstellung der Werft Thyssenkrupp Marine Systems aus: die Fregatte „Baden-Württemberg“ in Fahrt, über ihr einer der beiden Bordhubschrauber.Foto:rsg Foto:  

Die Fregatte „Baden-Württemberg“ geht wieder in den Test. Das Verteidigungsministerium hatte sich wegen erheblicher technischer Probleme geweigert, das bislang größte Kampfschiff der Bundeswehr abzunehmen.

Hamburg/Stuttgart - Eine Besatzung der Marine wird nach Informationen der Stuttgarter Nachrichten am 9. April in Hamburg die Erprobung der Fregatte „Baden-Württemberg“ wieder aufnehmen. Damit endet die Zwangspause für das Typschiff der neuen Fregatten 125.

Funktionsnachweise abgebrochen

Diese war entstanden, weil das für die Abnahme zuständige Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) das Schiff im Januar an die Hersteller zurück verwies. Zuvor hatte die Besatzung nach Angaben des Verteidigungsministeriums „den Funktionsnachweis See in den Bereichen Waffen und Führungsmittel aufgrund technischer Probleme“ abgebrochen. Die Verantwortung für diese Probleme lägen „im Bereich der Arge F 125“. Dabei handelt es sich um die deutschen Werften Thyssenkrupp Marine Systems und Lürssen.

Mehr Zeit – mehr Kosten?

Zur Frage, ob die zusätzlichen Arbeiten vor allem an Hard- und Software der Schiffs-IT zu zusätzlichen finanziellen Forderungen der Hersteller führen, wollte sich Thyssenkrupp Marine Systems als Projektführer nicht äußern. Ein Sprecher des BAAINBw sagte den „Stuttgarter Nachrichten“: „Grundsätzlich sind die erforderlichen Arbeiten auf Grundlage des Bauvertrages und des damit festgelegten Kostenrahmens zu leisten.“

„Baden-Württemberg“ soll noch 2018 in den Dienst

Ein Sprecher von Thyssenkrupp Marine Systems sagte, man plane das größte Kampfschiff der Bundeswehr noch 2018 zu liefern. Das wären, gemessen an der aktuellen Vertragslage mindestens zwei Jahre Verzug. Der Sprecher verwies darauf, dass „90 Prozent der Komponenten des Schiffs Neuentwicklungen“ seien. Die „Baden-Württemberg“ plus drei baugleiche Schwesterschiffe sollen zusammen rund drei Milliarden Euro kosten.