Viele Menschen haben am Samstag das Marienplatzfest besucht. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Noch bis Sonntag findet das Marienplatzfest statt: 30 Bands und DJs in vier Tagen sind zu erleben. Der Samstag hat viele Feierfreudige nach zwei Coronajahren auf den Platz gelockt.

„Das Essen schmeckt super, die Musik ist auch cool und chillig. Und prima, dass es noch nicht ganz so voll ist.“ Kathi hält kurz inne, bevor sie ergänzt: „Weiß nicht, ob es mir am Abend zu eng wäre. Mit Corona müssen wir uns ja erst wieder an solches Zusammensein gewöhnen.“ Zusammen mit Lena ist die Anfangdreißigerin zum Mittagessen vom Stuttgarter Westen in den Süden der Landeshauptstadt gekommen – auf das Marienplatzfest.

Wie so manche an diesem Samstag, die sich „Dinnete“, Crêpes, Maultaschen, Falafel oder afrikanische Spezialitäten schmecken lassen. „Das kulinarische Angebot ist hier immer klasse, da müssen wir nicht kochen. Gut, dass das Fest dieses Jahr wieder stattfindet“, bestätigt ein Paar, das von Stand zu Stand schlendert, um sich zu orientieren, dabei im Rhythmus der Musik die Körper schwingend.

Veranstalter legt Wert auf musikalische Vielfalt

Auf der Bühne spielen just Loki ihre Indie-, Folk- und Alternative Pop-Songs, danach legt DJane Leirum atmosphärische Downbeats auf, gefolgt von Tolyqyn mit Afro sowie kubanischem Jazz und Rock. „Gestern Abend ging es temporeicher zu mit Funky und Techno House oder Thirsty Eyes, den alternativen Rockern aus Wien – auch musikalisch herrscht hier Vielfalt“, sagt das Paar noch.

Das ist denn auch das Anliegen von Veranstalter Reiner Bocka, der an vier Tagen von Donnerstag bis Sonntag 30 Acts auf der Bühne präsentiert von Berlin bis Kopenhagen. „Aber viele aus der Region“, sagt er. „Unser Anliegen ist es, ein breites Angebot von Bands, die ganz eigene, nicht Mainstream-Musik machen. Donnerstag ist so unser Abend, ganz intim, Samstag und Sonntag kommt tagsüber das Kinderprogramm dazu, etwa die Stelzenläufer.“ Und das gratis, das Festival finanziert sich vor allem durch Verzehr- und Getränkeverkauf.

2019 war daher ein Ärgernis, dass manche Besucher Drinks vom Supermarkt mitbrachten. Doch Stand Samstag ist Bocka zufrieden. „Noch nicht so voll wie vor Corona. Aber da es bei uns sowieso ein Kommen und Gehen ist, ganz relaxed, ist die Anzahl schwer einzuschätzen. Die Stimmung war bisher toll.“ So sehen das auch die, die noch ihr Mittagessen an Stehtischen und Paletten genießen. Eine gemischte Fünfer-Truppe bekennt: „Wir kommen am Abend wieder zu ‚Zimmer 90’ – klasse!“