Auf der Berliner Museumsinsel wird viel gekichert. Maria Schraders Tragikomödie „Ich bin dein Mensch“ stellt bei der Berlinale elementare Fragen. Was zum Beispiel ist das eigentlich, die Liebe?
Berlin - Kann man sich in Roboter verlieben? Und würden sie unsere Sehnsucht nach Liebe vielleicht besser erfüllen als Menschen? Mit diesen Fragen setzt sich Regisseurin Maria Schrader in ihrem neuen Film „Ich bin dein Mensch“ auseinander. Die Komödie wurde am Montagabend bei der Berlinale in Berlin vorgestellt.
Maren Eggert, die für ihre Rolle einen Silbernen Bären gewonnen hat, spielt die Wissenschaftlerin Alma. Sie soll den humanoiden Roboter Tom testen - gespielt wird der von Dan Stevens („Downton Abbey“). Sie soll ein Gutachten schreiben und beurteilen, ob man solche Roboter zum Beispiel heiraten dürfen soll.
Alma trifft Tom zum Start des Experiments in einem Tanzsaal. Er macht ihr Komplimente („Deine Augen sind wie zwei Bergseen, in denen ich versinken möchte“). Alma kann damit nichts anfangen und beginnt mit ihren Fragen. Ob er an Gott glaube? Was der Sinn des Leben sei? „3587 mal 982 durch 731?“, will sie wissen. „4818,65116“, antwortet Tom.
Viele Teile von Maria Schraders Film entstanden auf der Berliner Museumsinsel
Der Film, der viele witzige Stellen hat, wirft letztlich die großen Fragen auf: Was braucht der Mensch eigentlich? Was macht uns überhaupt zum Menschen? Und wie erstrebenswert ist Glück? Ist der Mensch, so heißt es an einer Stelle, wirklich gemacht für die Erfüllung all seiner Bedürfnisse? Das Publikum auf der Berliner Museumsinsel schien sich bei der Vorführung zu amüsieren. Es wurde viel gekichert.
Die Berlinale wurde diesmal wegen der Pandemie geteilt. Nach einem Online-Teil im März werden jetzt Vorführungen in Freiluftkinos nachgeholt.
Die Vorstellung des Films fiel nun genau mit dem Ort zusammen, an dem Teile des Films entstanden sind - der Museumsinsel. Regisseurin Schrader könnte sich jedenfalls vorstellen, einen Roboter selbst zu testen. „Weil es mich neugierig machen würde“, sagte sie am Abend. Weil es etwas Unerlebtes, Ungesehenes sei.