Alayi Wegenast ist eine von 54 Stipendiaten des Programms. Foto: Werner Kuhnle

Alayi Wegenast wird im Rahmen der Baden-Württemberg-Stiftung gefördert. Die 16-Jährige profitiert dabei unter anderem von zusätzlichen Bildungsangeboten.

Sie ist ein Talent: Alayi Wegenast aus Marbach ist 16 Jahre alt, geht in die zehnte Klasse des Friedrich-Schiller-Gymnasiums und ist ziemlich vielseitig interessiert. Liberalen Feminismus zählt sie etwa zu ihren Interessen, aber auch Saxofon spielen oder das Häkeln, Literatur, Zeichnen . . . Und sie hat künftig noch viel mehr Gelegenheit, zu lernen und Neues zu erfahren: Alayi Wegenast hat nämlich jüngst ein Stipendium im Rahmen des Programms Talent im Land (TiL) bekommen. Sie ist damit eines von 54 jungen Talenten, die von der Baden-Württemberg-Stiftung und der Josef-Wund-Stiftung gefördert werden.

Engagierte und begabte Schüler gesucht

TiL richtet sich an besonders engagierte und begabte Schülerinnen und Schüler, die auf ihrem Weg zum Abitur oder der Fachhochschulreife aufgrund ihrer sozialen Herkunft besondere Herausforderungen zu überwinden haben. Alayi selbst ist in Benin in Westafrika geboren, sie lebt seit ihrem dritten Lebensjahr in Marbach.

Das Stipendium Talent im Land, das es bereits seit 2003 gibt, ermöglicht Jugendlichen finanzielle Förderung – etwa für Nachhilfe – , individuelle Beratung und andere zusätzliche Bildungsangebote in Form eines begleitenden Seminarprogramms, um ihre Begabungen besser nutzen und ihre Zukunft selbstbestimmt gestalten zu können.

„In Deutschland hängt der Bildungserfolg junger Menschen noch viel zu häufig von der sozialen und wirtschaftlichen Lage der Eltern ab“, heißt es seitens der Stiftung. „Dabei ist gerade für Jugendliche aus benachteiligten Familien Bildung der Schlüssel zu einer erfolgreichen Zukunft.“

Alayis Klassenlehrerin im vergangenen Schuljahr, Susanne Lorson, hat ihre Schülerin auf das Programm aufmerksam gemacht. Über drei Bewerbungsrunden kam die 16-Jährige zum Stipendium. Unter anderem musste sie dabei ein Profil über sich selbst erstellen, Zeugnisse und Empfehlungsschreiben vorlegen sowie zu drei Themen spontane Kurzvorträge halten. Unter anderem wählte die 16-Jährige hierfür das Thema liberaler Feminismus, der die Gleichheit unabhängig vom Geschlecht im Rahmen der bürgerlichen Gesellschaft erreichen will.

Angebote zu vielen Themen

Das Angebot bei Talent im Land gefällt Alayi Wegenast bisher gut. Bereits im Herbst gab es ein erstes Treffen mit den anderen Talenten aus ganz Baden-Württemberg. Alayi wünscht sich, dass es spannend weitergeht. Gerade gab es einen Online-Workshop darüber, wie man sich selbst gut organisiert, als nächstes steht ein Planspiel über das Prinzip Populismus an, weitere Angebote zu vielen verschiedenen Themen wie Rhetorik, Zeitmanagement, Theater oder Studienorientierung sind geplant. Zudem gibt es einwöchige Sommerakademien für die Oberstufe. Für Alayi eine äußerst gute Gelegenheit, mehr über verschiedene Themen zu erfahren. „Das bringt mich weiter“, sagt sie.

Und es motiviert die Schülerin auch, wie sie betont. Ihr Engagement ist dabei in jeder Hinsicht gefragt. Vielseitiges Interesse ist zum einen gefragt, aber auch, was die Noten angeht. Die sollen gut sein beziehungsweise bleiben. Zum einen, um weiter bei Talent im Land dabei sein zu können, zum anderen, um das Abi, das in drei Jahren ansteht, so gut wie möglich zu schaffen.

Wie es für sie danach weitergeht, da ist sich die Zehntklässlerin bislang noch nicht ganz sicher. Ein duales Studium könnte etwas für sie sein, meint Alayi Wegenast. Sie könnte sich dabei vorstellen, dass es in die sprachliche oder künstlerische Richtung geht. „Oder etwas Soziales, mit Menschen.“ Alayi findet es „cool, dass es das Programm gibt“. Sie will es nun weiter tragen und in ihrem Freundeskreis bekannt machen.

Ein weiteres Talent im Land

Eliana Iakovidou
aus Kornwestheim, ist 17 Jahre alt, geboren in Griechenland und lebt seit 2013 in Deutschland. Auch sie hat über das Programm Talent im Land (TiL) ein Stipendium erhalten. Zu ihren Interessen zählt Psychologie, in ihrer Freizeit liest sie gerne, schwimmt und spielt Keyboard. Zudem engagiert sie sich beim Englisch-Training für Fünftklässler. Ihre Zukunftspläne sind schon konkret: Sie will nach dem Abitur ein Psychologie- oder Lehramtsstudium machen – und zwar in für die Fächer Englisch und Latein.

Foto: privat