Ari Mostafa betreut jetzt auch Marketingaktionen wie das Marbacher Bonusheft. Foto: Stadt Marbach

Heike Büttner fällt seit Wochen krankheitshalber aus. Ari Mostafa übernimmt vorübergehend Aufgaben von ihr. Es gibt viel zu tun für den 24-Jährigen.

Marbach - Eigentlich ist Ari Mostafa im Rathaus für die EDV zuständig. Doch nach dem Ausfall der Citymanagerin Heike Büttner ist er in die Bresche gesprungen, hat seinen Stellenumfang aufgestockt und füllt nun vorübergehend die Lücke, die Büttner hinterlassen hat.

Herr Mostafa, als gelernter EDVler sind Sie plötzlich fürs Citymanagement zuständig. Kann man sagen: Sie kamen zu dem Job wie die Jungfrau zum Kinde?

Irgendwie schon. Ich arbeite zwar im selben Amt wie Frau Büttner, bin dort aber eigentlich für die IT zuständig. Nachdem sich abzeichnete, dass die Citymanagerin längere Zeit krankheitsbedingt nicht zur Verfügung stehen würde, fragte mich der Bürgermeister, ob ich mir vorstellen könnte, ihre Aufgaben teilweise abzudecken.

Und das konnten Sie sich vorstellen?

Ich habe mit einigen Einzelhändlern gesprochen, um ein Gefühl für die Situation und die Aufgabe zu bekommen. Außerdem habe ich mich nach den Projekten erkundigt, die gerade laufen, und was in der Position auf mich zukommen würde. Ich fand all das, was ich gehört habe, reizvoll und interessant. Das Gebiet, das Frau Büttner beackert, ist riesengroß.

Welchen Teil des Citymanagements haben Sie genau übernommen?

Vor allem den administrativen. Ich begleite die Aktionen, die schon angeleiert wurden, verteile Werbematerial an die Händler, pflege den Baustellen-Blog zusammen mit einer Werbeagentur und mit Unterstützung von Kollegen im Rathaus und stehe für Fragen von Geschäftsleuten und Anwohnern zur Verfügung. Außerdem koordiniere ich eine Umfrage unter den Einzelhändlern, wo sie die Zukunft des Wochenmarkts in den kommenden Monaten sehen.

Wie ist der Tenor? Die Beschicker scheinen von dem Standort bei der Stadionhalle nicht wegzuwollen.

Das Ergebnis der Umfrage steht noch nicht fest. Ich kann also nicht sagen, ob die Händler eher für eine Verlegung des Markts Richtung Uhlandschule und Volksbank plädieren. Klar ist aber, da sind wir uns bei der Stadtverwaltung einig, dass der Markt nach der Sanierung in die Fußgängerzone zurückkehrt. Jetzt geht es nur darum, ob die Stände während der Bauphase bei der Stadionhalle bleiben oder zur Uhlandschule verlagert werden sollen. Die Umfrage unter den Händlern soll dem Gemeinderat bei seinem Beschluss eine Entscheidungsgrundlage liefern.

Ohne den Markt im Zentrum fehlt den Einzelhändlern ein wichtiger Umsatzbringer. Wie geht es den Geschäftsleuten gerade?

Die Händler stehen natürlich unter Druck. Sie sind durch die Corona-Pandemie gebeutelt, die Sanierung der Fußgängerzone kommt obendrauf. Manche sind schon auch frustriert, wollen mehr Unterstützung. Die Stadt muss aber auch ihre Finanzen im Blick behalten, versucht dennoch zu helfen, so gut es geht.

Mit welchen Aktionen kann man Leben in die Stadt bringen?

Wir haben eine Gutscheinaktion laufen. Bei einem Einkauf von mindestens fünf Euro bekommt man bei den teilnehmenden Geschäften und Gaststätten einen Sticker, den man in ein Bonusheft einkleben kann. Ist das Heft voll, kann man es gegen einen Schillergutschein einlösen. Für jeden der sechs Baustellenabschnitte gibt es ein Heft zum Füllen. Kinder erhalten hingegen funkelnde Steinchen, jede Farbe steht für einen Baustellenabschnitt. Hat man die ganze Palette von sechs Farben beisammen, können sich die Mädchen und Jungs fünf Euro bei der Kreissparkasse gutschreiben lassen.

Reicht das, wenn es jetzt an den zweiten Bauabschnitt geht und damit direkt auf die Markstraße?

Wir verteilen zusätzlich Flyer, in denen wir darauf hinweisen, dass die Geschäfte und die Lokale auch nach dem Wochenmarkt geöffnet haben und sich ein Besuch in der Innenstadt lohnt. Es ist zudem gesichert, dass alle Läden in jeder Sanierungsphase immer erreichbar sein werden.

Ist auch das Büro des Citymanagements immer erreichbar? Es gab wohl Probleme mit dem Telefonanschluss.

Wir waren und sind telefonisch erreichbar. Die Anrufe werden auf ein Handy umgeleitet. Über LTE haben wir auch Internet. Es ist aber richtig, dass es zu Verzögerungen bei der Verlegung eines regulären Telefon- und Internetanschlusses kam. Wir hoffen, dass der Auftrag von der Telekom baldmöglichst erledigt wird.

Wann wird Ihr Auftrag als Übergangs-Citymanager beendet sein?Wie ist Ihre Prognose?

Das kann ich nicht abschätzen. Es hängt davon ab, wann Frau Büttner wieder aus dem Krankenstand zurückkehrt.

Ein IT-Fachmann im Marketing

Aufgestockt
Ari Mostafa arbeitet seit etwa einem Jahr bei der Stadt Marbach. Der 24-Jährige aus Ditzingen ist gelernter IT-Kaufmann und kümmert sich im Rathaus als 50-Prozent-Kraft um die EDV. Zum 1. Dezember hat er auf 100 Prozent aufgestockt und deckt vorübergehend Teile des Citymanagements ab.