Johannes Braun ist für die Kindland Stiftung angetreten. Foto: Frank W. Hempel

Johannes Braun hat an einer Ratesendung des SWR teilgenommen und erfolgreich abgeschnitten.

Marbach - Einmal selbst in einer Fernsehsendung mitwirken und dabei auch noch mit Prominenten gemeinsam auf dem Bildschirm erscheinen? Dieser Traum ist für Johannes Braun aus Marbach in Erfüllung gegangen. Der Zwölfjährige hat im September an der Ratesendung des SWR „Montagsmaler“ teilgenommen. In der Sendung geht es darum, gezeichnete Begriffe von den Teammitgliedern eines Kandidaten innerhalb einer vorgegebenen Zeit zu erraten.

Als Stipendiat der Kulturakademie der Stiftung Kinderland ist er gemeinsam mit drei anderen Kindern und vier Erwachsenen gegen ein Prominenten-Team angetreten, unter ihnen bekannte Gesichter wie DJ Bobo oder die Schweizer Sängerin Francine Jordi. Gemeinsam haben Johannes und sein Team 1300 Euro für die Stiftung Kinderland erspielt. Für einen Tag durfte der Siebtklässler echte Fernsehstudioluft in Köln schnuppern. Zu seiner Überraschung lässt es sich ganz gut aushalten, in so einem Studio: „Erst dachte ich es wird sehr heiß im Raum, mit all den Scheinwerfern, es war aber angenehm kühl.“

Um bereit für die Kamera zu sein, gehört der Gang in die Maske dazu. „Es war das erste Mal, dass ich im Gesicht gepudert wurde“, erzählt er, doch Lippenstift ist ihm erspart geblieben: „Die Mädchen wurden noch viel mehr geschminkt.“ Am meisten in Erinnerung bleibt ihm ein besonderer Moment mit Moderator Guido Cantz. „Als er mir beim Abschlussbild auf die Schulter gefasst hat, das war schon stark“, schwärmt der musikbewanderte Jugendliche.

Wie es dazu kam, dass ausgerechnet er Teil der Sendung wurde? Eigentlich, erinnert er sich, ging alles ganz schnell: Ob er als Stipendiat Lust hätte, für die Sparte „Musik „Teil des Rateteams zu werden, hatte ihn die Kulturakademie angesprochen. „Wer möchte da bitte nicht mitmachen?“, erzählt Johannes, selbstverständlich war es für ihn, die Gelegenheit zu nutzen. In einem ersten Probedurchlauf im Studio in Köln war es dann soweit, eine Art Casting hat dort stattgefunden. Ähnlich wie in der echten Sendung haben die Kinder gegen die Eltern gespielt, einen Bildschirm hatten sie zur Verfügung, auf den sie direkt malen sollten.

Wichtig war dabei vor allem, möglichst sauber und genau zu malen – „und das obwohl ich von mir nicht behaupten würde, dass ich unbedingt kunstbegabt bin“, schmunzelt Braun. Zuhause fühlt er sich in der Sparte Musik. Klavier, Kontrabass und Geige spielt er, wobei er von der Geige als seinem Steckenpferd spricht. „Die spiele ich am längsten, seit fünf Jahren, und auch am besten.“ Bei drei Instrumenten ist klar, dass sich ein großer Teil der Freizeit um das Musizieren dreht. Jede Woche ist gut durchgetaktet, Proben mit dem Jugendsinfonieorchester der Musikschule Ludwigsburg, mit dem Schulorchester am Friedrich-Schiller-Gymnasium und die Wochenenden sind zum Üben da. „Es ist unterschiedlich, meistens übe ich Samstag und Sonntag jeweils ein bis zwei Stunden“.

In den vergangenen Sommerferien hat er den ersten Teil der Kreativwochen an der Musikakademie in Ochsenhausen absolviert. Die letzte Ferienwoche hat er mit anderen Jugendlichen improvisiert, die Instrumente entdeckt. In den Faschingsferien ist es wieder so weit, dann findet die zweite Kreativwoche statt. Wie viel Zeit bleibt da noch für Ferien, wie sie wohl der Rest seiner Mitschüler verbringt, im Urlaub mit der Familie, unterwegs auf Ausflügen oder einfach mal nichts tun? „Man kann sagen ich verbringe mehr Zeit auf Musikfreizeiten als normale Ferien“, aber auch das sei wie Urlaub. Zeit für die Familie bleibt natürlich trotzdem, und der Spaß am Musizieren steht im Vordergrund.

Geht es im Alltag darum, Entscheidungen zu fällen, hat die Musik Priorität: Als die Sendung „Montagsmaler“ Anfang dieser Woche ausgestrahlt wurde, war Johannes gerade im Geigenunterricht. Seine Freunde, Eltern und Nachbarn haben es „schon gesehen und fanden es cool“. Er selbst wird die Sendung nachträglich schauen und sich an einen aufregenden Tag im Fernsehstudio zurückerinnern.