Rebecca Tonet Foto:  

Rebecca Tonet stellt Textilarbeiten aus. Bei Hanns-Martin Wagner geht es um Bewegung.

Marbach - Mit Rebecca Tonet reiht sich ein neuer Name in den Reigen der Marbacher Künstler ein. Die Mutter dreier Kinder, die an der PH Ludwigsburg Kunst und Englisch studiert, wird die abendliche Ausstellungsvielfalt mit mehreren Textilarbeiten im Burgplatzkeller bereichern. Das Kunstwerk, das ursprünglich als Prüfungsarbeit erschaffen wurde, löste auch bei ihren Professoren Begeisterung aus. So heißt es etwa: Es habe ein außerordentlich hohes Niveau, sei viel zu schade in einem Karton zu verschwinden und müsse unbedingt auch von der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Im Burgplatzkeller versinnbildlicht es nun den bisherigen Höhepunkt von Tonets Schaffen und will dazu einladen, eine neue Ebene außerhalb des traditionellen Verständnisses von Kleidung wahrzunehmen. Der verwendete Reißverschluss etwa fungiert in diesem Fall als verbindendes Element und ist ein zentrales gestalterisches Mittel. Präsentiert werden die textilen Kompositionen auf Kleiderbügeln, die an einer Stange hängen. Assoziationen mit dem eigenen Kleiderschrank oder dem Kleiderkauf im Laden sind gewollt. Mehr soll an dieser Stelle aber nicht verraten werden. Erinnert fühlt sich Rebecca Tonet mit ihrem künstlerischen Ansatz, an die Arbeiten von Franz Erhard Walther, einem deutschen In-stallationskünstler. Auch einer von Tonets Professoren sah eine solche Verbindung zu Walther und beschrieb ihr Werk mit den Worten: „Heiter, rätselhaft und spielerisch, eine ganz außergewöhnliche Arbeitsrichtung.“

Bei der Kunst von Hanns-Martin Wagner geht es immer auch um Bewegung, denn Wagners Objekte bewegen sich aus einem eigenen Impuls heraus oder können manuell bespielt werden. Und ein wenig wird der Ausstellungsraum, in dem sich die Kunstobjekte befinden, dann auch zum Spielfeld. Ganz besonders dann, wenn Hanns-Martin Wagner Kugelbahnen und kinetische Objekte ausstellt, die eine große Faszination auf den Betrachter ausüben. So war einer seiner ersten großen Aufträge der Entwurf und Bau einer interaktiven, über sieben Meter hohen Kugelbahn für das Kindermuseum im King Hussein Park in Amman, Jordanien, das im Herbst 2006 fertiggestellt wurde. Und auch bei der Nachtschicht Kunst findet eine Bespielung des Raumes nicht nur im übertragenen Sinne statt: Das Objekt „Frischluft“ ist nämlich selbst ein bespielbares Objekt und mit seiner Höhe von gut drei Metern kaum zu übersehen. Bei der Galerienacht wird deshalb auch die Marktstraße rund um den Marktbrunnen zur Tummelwiese, die all jene Besucher zum Kommen einlädt, die sich an einer Handkurbel messen wollen. Der frühere Maschinenzeichner, Diakon, Jugendarbeiter und Coach Wagner, der vor elf Jahren aus der Schweiz nach Deutschland gezogen ist, gilt in seinem jetzigen Tätigkeitsfeld als Quereinsteiger, wo er sich seiner Sache mit viel Herzblut und Ideenreichtum annimmt. Die Gruppierung „Break Crew“ aus der Tanzschule Jaag will gegen 19 Uhr beim Marktbrunnen mit besonderen Tanzeinlagen faszinieren.