Bei der Anlage im Jenaweg wird moniert, dass ein Sonnenschutz fehlt. Foto: Christian Kempf

Grüne wollen Konzeption beantragen. Dabei sollen auch Eltern ein Wörtchen mitreden dürfen.

Marbach - Andere Städte wie Sachsenheim haben es vorgemacht und eine Spielplatzkonzeption entwickelt. Diesem Beispiel wird Marbach unter Umständen bald schon folgen. Sebastian Engelmann von den Grünen hat nämlich jetzt im Gemeinderat angekündigt, dass seine Fraktion in diesem Jahr einen entsprechenden Antrag stellen werde.

Engelmann begründete den Vorstoß damit, dass derzeit keine durchgängige Strategie erkennbar sei. „Und wir halten auch nichts davon, dass das immer so ein Stückwerk ist“, sagte er. Es gebe Spielplätze wie den an der Ecke Hermann-Hesse-Straße/August-Lämmle-Straße, die lotterten vor sich. In solchen Fällen müsse man sich überlegen, ob ein Erhalt lohnenswert ist oder die Fläche nicht besser anderweitig genutzt werden sollte. In einer Konzeption könne man klären, welche Anlagen beliebt und welche womöglich überholt sind.

Nicht zufrieden mit der derzeitigen Situation zeigte sich auch Hendrik Lüdke von Puls. Er habe schon im April vergangenen Jahres darum gebeten, die Spielplätze mit der dafür zuständigen Kommission zu begutachten. „Bislang habe ich davon aber nichts gehört. Wird das mal gemacht werden? Ich habe ja damals gesagt, dass einige Spielplätze nicht so gut dastehen“, erklärte Hendrik Lüdke. Insofern würde er es begrüßen, wenn die Stadt eine To-do-Liste erstellt, in der dann festgehalten wird, wo dringend eine Sanierung ins Auge gefasst werden sollte und wo kein akuter Handlungsbedarf besteht.

Derzeit läuft es so ab, dass die Stadtverwaltung dann in die Gremien kommt, wenn an einem bestimmten Spielplatz etwas erledigt werden muss. Auch für 2019 habe man wieder Mittel angemeldet, sagte der Bauamtsleiter Dieter Wanner. „Wir werden zum Jahresanfang dann nochmals darüber berichten, wo wir Prioritäten sehen und wo aufgrund der regelmäßigen Kontrollgänge Handlungsbedarf gegeben ist“, kündigte er an. In dem Rahmen könnten sich die Räte natürlich einbringen, betonte Wanner.

Allerdings steht man im Rathaus auch einer Spielplatzkonzeption offen gegenüber. „Das ist eine sehr sinnvolle Sache“, sagt der Bürgermeister Jan Trost. Er erinnert an seine Zeit bei der Stadt Sachsenheim. Da habe er an einem solchen Strategiepapier mitgearbeitet. Es sei unter anderem darum gegangen, die demografische Entwicklung einzelner Wohnviertel zu beleuchten, um zum Beispiel Hinweise auf die Zahl der Kinder zu erhalten. Der Zustand der Anlagen sei ebenfalls bewertet worden. Übertragen auf Marbach würde das beispielsweise bedeuten, zu untersuchen, welche Familien welchen der Spielplätze im Kirchenweinberg aufsuchen. „Man muss sich in dem Zusammenhang auch Gedanken machen, welche Kinder in welcher Straße wohnen“, erklärt Trost. Auf der Basis könne man ein Konzept entwickeln und entscheiden, welche Anlage vorgezogen werden sollte. „Das ist aber nicht in einem Monat zu machen“, stellt er klar. Dahinter stecke ein großer Aufwand. Deshalb sei das Thema bislang im Hintergrund gehalten worden. „Es sind in den vergangenen Jahren schließlich so viele große Projekte hier gelaufen“, sagt der Rathauschef.

Sollte sich nun die Möglichkeit ergeben, eine Konzeption in Angriff zu nehmen, würde sich Sebastian Engelmann freuen. Ihren Antrag dazu wollen die Grünen bis zum Frühjahr einbringen, sagt er auf Nachfrage. Besonders am Herzen liegt ihm, die Eltern mit ins Boot zu holen. „Das sind die Experten“, betont er. Mütter und Väter könnten auch Tipps geben, wie rein äußerlich ordentlich dastehende Anlagen attraktiver gestaltet werden könnten. Und man könne Fehler vermeiden, wie jetzt beim frisch sanierten Spielplatz im Jenaweg. Hier sei ein alter Baum gefällt worden, das Ersatzgewächs habe nicht genügend Schatten gespendet. Teile des Anlage seien deshalb im Sommer vor allem für kleine Kinder nicht zu nutzen. Jan Trost befürwortet es, die Eltern einzubinden. Er würde die Eltern einschalten, sobald klar ist, dass eine konkrete Anlage saniert wird.