Die Städtepartnerschaft mit Washington im US-Staat Missouri jährt sich 2020 zum 30. Mal.
Marbach - Knapp eine Woche, nämlich vom 30. April bis 6. Mai 2020, will man sich zum Jubiläum in Marbach treffen. Und zwar Marbacher und freundschaftlich verbundene Bürger aus der westlich von St. Louis am Missouri gelegenen Stadt Washington. Jetzt schon steht fest, dass ein Jahr später eine Marbacher Delegation nach Washington reisen wird. „Der jährliche Gegenbesuch hat schon Tradition“, erklärt Daniel Hofsäß vom Marbacher Partnerschaftskomitee.
Aber zunächst ein kleiner Rückblick: Im Jahr 1988 entschloss sich Washington, eine Partnerstadt in Deutschland zu suchen. Noch im selben Jahr ist die Verbindung durch den amerikanische Walt Hatcher und Dr. Helmut Sorg aus Marbach in die Wege geleitet worden. Offiziell besiegelt haben die Städte ihre Partnerschaftsurkunde am 10. November 1990 während einer Feierstunde im Humboldt-Saal des Deutschen Literaturarchivs. Unterzeichnet durch die damaligen Bürgermeister Stephen J. Reust und Heinz Georg Keppler, auch 21 Bürger aus der Partnerstadt in den USA waren dabei. 63 Marbacher flogen am 26. Mai 1991 nach Washington, um inmitten eines feierlichen Programms, die dortige Unterschrift des Vertrags zu erleben.
Jahrelang hatten die Gründungsväter Hatcher und Sorg als Vorsitzende der jeweiligen Partnerschaftskomitees Austausche und Begegnungen, beispielsweise von Musik- und Sportgruppen, organisiert. Heute fungieren in diesen Funktionen in Washington Karen Straatmann und Ute Rößner in Marbach.
Das detaillierte Programm der Feierlichkeiten wolle man im Sommer während einer kleinen Organisationsrunde ausarbeiten, weiß Daniel Hofsäß, der Vizevorsitzende des Partnerschaftskomitees. Karen Straatmann plane zudem eine Reise durch Deutschland und Nachbarstaaten mit den Freunden aus Washington. Neben dem fünftägigen Rahmenprogramm werde es eine festliche Abendveranstaltung geben, umreißt Hofsäß grob die Zukunftsaussicht. Als besonderen Punkt hoffe man, so Hofsäß, im Rahmen des Jubiläums die beiden Polizeireviere und den Lions Club zusammenbringen zu können. Vorbild seien die Feuerwehren. Seit 1988 bestehen Beziehungen beider Wehren mit privaten Verbindungen. Schriftliche Beziehungen zwischen den Polizeirevieren und dem Lions Clubs gäbe es bereits, erklärt Hofsäß zuversichtlich.
Auch einen Schüleraustausch gibt es seit 1989. Jugendliche des Friedrich-Schiller-Gymnasiums (FSG) und der Washington High School, später auch mit der privaten St. Franzis Borgia High School pflegen einen regen Austausch. Im Februar 2019 haben wieder drei Schüler des FSG zum zweiwöchigen internationalen Praktikumsprogramm „Euro – Bogy“ nach Washington fahren können. Außerdem hat es in den Osterferien Schülerreisen in die USA gegeben, dazu wolle man im Juni Gymnasiasten aus Washington hier empfangen, erklärt Daniel Hofsäß zu den diesjährigen Aktivitäten.
Anne Fähnle, die Austauschschülerin von 2017, bereite sich gerade auf ihr zweimonatiges Praktikum in Washington vor. „Solche Beziehungen erhofft sich die Stadt und das Partnerschaftskomitee“, und sicherlich auch die Schulen, Feuerwehr und andere Organisationen, so der Vizevorsitzende Hofsäß. Mit diversen Veranstaltungen wolle man eine Plattform für dauerhafte Kommunikation unter den Bürgern möglich machen, dafür lohne sich die Arbeit für das Partnerschaftskomitee.