Das Gelände an der Bottwartalstraße 9 könnte für weitere Parkplätze dienen. Foto: Oliver von Schaewen

Die Verwaltung will in Sachen Parkplätze auch für den Gerberplatz und eine Fläche zwischen der Ludwigsburger Straße und der Landesstraße Machbarkeitsstudien in Auftrag geben.

Marbach - Geht es nach der Verwaltung, sollen Alternativstandorte zum Areal an der Grabenstraße für die Schaffung von Parkplätzen im Umfeld der Altstadt untersucht werden. Konkret: der Gerberparkplatz und die Fläche zwischen der Ludwigsburger Straße und der Landesstraße 1100 auf Höhe des Stadteingangs und der Parkierungsanlage in der Neckaraue. Dieser Standort könnte nach Ansicht der Verwaltung die Neckaraue von parkenden Autos entlasten. Am Standort Gerberparkplatz erwarb die Stadt im Oktober das unmittelbar westlich an den Gerberparkplatz angrenzende Gebäude Bottwartalstraße 9 sowie eine zugehörige Freifläche. Dadurch stehe für diesen Standort ein größeres Plangebiet als bislang zur Verfügung und es bestehe die Möglichkeit, dort in den kommenden Jahren zusätzlichen Parkraum zu schaffen. So heißt es in der Vorlage zur Gemeinderatssitzung am Donnerstag, in der das Büro BS Ingenieure Ausführungen zur Machbarkeit einer Tiefgarage im Bereich der Grabenstraße machen wird. Allerdings ohne Aussagen bezüglich der Beschaffenheit des Baugrundes oder der Fundamentierung der Stadtmauer.

Von dem Büro wurden mehrere Varianten untersucht. Darunter die einer zweigeschossigen Tiefgarage mit rund 110 Stellplätzen. Zur Erinnerung: Der Stadtmarketingverein (SSM) hatte die Marbacher Architektin Nicole Schmidt beauftragt, Überlegungen zur Schaffung öffentlicher Stellplätze in der Nähe der Altstadt anzustellen, um den Kelterplatz und andere Bereiche der Altstadt vom ruhenden Verkehr zu entlasten und neu gestalten zu können. In der Mitgliederversammlung des SSM im Juni 2018 hatte sie ihre Vision für eine Aufwertung der Innenstadt vorgestellt und damit verbunden den Bau einer Tiefgarage an der Grabenstraße vor der Stadtmauer mit 240 Stellplätzen.

Nicole Schmidt habe ihre Planung einer dreigeschossigen Tiefgarage in Abstimmung mit dem Büro BS Ingenieure überarbeitet, heißt es in der Vorlage zur Sitzung. Sie gehe dabei von einem anderen Erschließungskonzept aus, das die Zufahrt ausschließlich auf der untersten Ebene, die Ausfahrt ausschließlich auf der obersten Ebene vorsehe. Auch diese Planung wird am Donnerstag in der Sitzung vorgestellt.

Für die Realisierung aller Tiefgaragen-Planungen müsste die gesamte Grabenstraße in Anspruch genommen werden, so der Hinweis der Verwaltung. „Die Tiefgarage würde an ihrem östlichen Ende bei dem Gebäude Grabenstraße 2 eine Tiefe von mindestens elf bis 13 Meter – je nach Variante – unter dem Geländeniveau erreichen. Der bauliche Eingriff wäre erheblich und insbesondere der Eingriff in die Grabenstraße speziell für den Bereich zwischen der Einmündung Steinerstraße und der Einmündung Strohgasse würde zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen während der Bauzeit führen“, heißt es in der Vorlage weiter. Die Verwaltung hat parallel zu den Möglichkeiten des Baus einer konventionellen Tiefgarage in der Grabenstraße auch die Möglichkeit untersucht, eine flächensparende automatische Parkierungsanlage zu bauen. Was laut einer entsprechenden Machbarkeitsstudie offenbar auch möglich ist. Auf dem Areal des Amtsgerichtsparkplatzes könnten 80 bis 90 unterirdische Stellplätze auf diese Weise geschaffen werden. Besagte Machbarkeitsstudie wird am Donnerstag ebenfalls in der Sitzung vorgestellt.