Konzert Nordlichter am 24.01.2025 Foto: schillerverein_marbach/lo

Benefizkonzert für Schillers Geburtshaus

Marbach. Ein Abend voller Musik, Literatur und Engagement für einen guten Zweck – das Benefizkonzert des Marbacher Schillervereins war mehr als nur ein kulturelles Ereignis. Es war ein starkes Zeichen für bürgerschaftliches Engagement und den Erhalt kultureller Werte. Die Spenden fließen in den Ankauf des Nachbarhauses in der Niklastorstraße 29, um Schillers Geburtshaus als Gedenkstätte und Attraktion zukunftsfähig zu machen. Der Erweiterungsbau ist notwendig, um die Qualität und Vielfalt des Angebots zu verbessern, da die derzeitigen Räume an ihre Grenzen stoßen.

 

Eigentlich sollte das Littmann-Quintett des Staatsorchesters Stuttgart auftreten, doch Krankheit änderte den Plan. Zwei Musiker*innen fielen aus, sodass Christina Becker (Fagott), Julia Köhl (Flöte) und Susanne Wichmann (Horn) ihr Programm spontan anpassten und das Publikum mit solistischen Beiträgen begeisterten. Das Konzert, das so nicht geplant war, blieb vielleicht gerade deshalb unvergesslich. Literarische Akzente setzte Sprecher Rudolf Guckelsberger, unterstützt von der Übersetzerin Susanne Dahmann. Worte und Musik flossen ineinander und trugen das Publikum durch Stille und Klang.

Der Abend stand unter dem Motto „Nordlichter“ und wurde trotz der Änderungen seinem Geist treu. Das Publikum erlebte eine feine Auswahl an Werken von Bach, Honegger, Krol und Telemann. Christina Becker ließ mit dem Fagott die Tiefe Bachs aufblühen, während Julia Köhl mit der Flöte Telemanns Leichtigkeit betonte. Susanne Wichmann erweckte Krols Komposition mit dem Horn zum Leben. Literarische Texte von Gustafsson, Andersen und Storm verstärkten die Atmosphäre. Die solistischen Beiträge symbolisierten, wie jede Spende ein Teil des größeren Ganzen wurde – ein Schritt hin zur Erweiterung von Schillers Geburtshaus.

Über 100 Gäste waren gekommen, nicht nur als Zuhörer, sondern auch als Unterstützer. Birger Laing, der zweite Vorsitzende des Schillervereins, freute sich besonders über das offene Herz und die Spendenbereitschaft der Anwesenden. Seine Begrüßung brachte es auf den Punkt: „Lehnen Sie sich zurück, öffnen Sie Ihre Herzen – und anschließend Ihr Portemonnaie.“ Am Ende des Abends stand nicht nur ein gelungenes Konzert, sondern auch eine erfolgreiche Spendenaktion.

Der Schillerverein plant, das Nachbarhaus zu erwerben, um dort zusätzliche Servicebereiche, einen Museumsshop und einen Seminarraum für Schulklassen einzurichten. Doch die Finanzierung dieses Vorhabens stellt eine große Herausforderung dar. Der Gesamtkredit beläuft sich auf 380.000 Euro, von denen noch 310.000 Euro offenstehen. Jede Veranstaltung wie dieses Benefizkonzert bringt den Verein ein Stück näher an sein Ziel.

Aufgrund der Krankheit wird es in Marbach ein weiteres Benefizkonzert geben, um das ursprüngliche Ensemble-Programm nachzuholen. Ein weiterer Anlass, um zusammenzukommen, zu hören und zu spenden.

Der Benefizabend zeigte deutlich: Marbach und der Schillerverein stehen hinter ihrem kulturellen Erbe. Es war ein Abend voller Musik und Literatur – aber auch ein Abend voller Unterstützung, Hoffnung und Gemeinschaft. In Zeiten stagnierender kultureller Förderung ist es beeindruckend, wie viel Engagement aus der Mitte der Gesellschaft kommt. Der Schillerverein bedankt sich herzlich bei allen Mitwirkenden, Gästen und Spendern und freut sich auf das nächste Konzert.

schillerverein_marbach/lo

Spendenkonto

Wer das Projekt weiter unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende tun:

Volksbank Ludwigsburg

IBAN: DE80 6049 1430 0865 0210 07

BIC: GENODES1VBB

Verwendungszweck: Ankauf Nachbarhaus

Online-Spenden sind auch über betterplace.org möglich.

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