Die Brandserie versetzte Marbach in einen Ausnahmezustand (Archivbild). Foto: dpa/Simon Adomat

Im Prozess um die Serie von Brandanschlägen in Marbach gesteht der Angeklagte die Taten. Der 42-Jährige soll zunächst seine Wohnung in Brand gesetzt und im Anschluss mit Molotow-Cocktails eine Kirche und ein Polizeirevier angezündet haben.

Marbach - Nach Brandanschlägen auf drei Gebäude in Marbach (Kreis Ludwigsburg) hat ein 42-Jähriger die Taten vor Gericht eingeräumt. Er sei mit dem politischen System grundsätzlich unzufrieden gewesen, erklärte der Angeklagte am Montag vor dem Landgericht Heilbronn. Dem Mann wird unter anderem versuchter Mord vorgeworfen. Denn mehrere Menschen schliefen in dem Mehrfamilienhaus, als er Anfang Oktober vergangenen Jahres laut Anklage in seiner Wohnung Benzin auskippte und zündelte.

Der Angeklagte soll zudem nach eigener Aussage wohl auch versucht haben, mit dem Feuer den Geist seiner toten Großmutter aus der gemeinsamen Wohnung zu vertreiben. Dieser habe ihn nach seiner Beschreibung gequält, sagte die Staatsanwältin.

Der 42-Jährige soll in der Nacht zum 3. Oktober 2020 zunächst seine eigene Wohnung in Brand gesetzt und im Anschluss mit Molotow-Cocktails eine Kirche und ein Polizeirevier angezündet haben. Ein Urteil soll erst Ende Juni verkündet werden. Der mutmaßliche Täter hatte sich damals laut Polizei in einem „psychischen Ausnahmezustand“ befunden. Ob der Mann während der Taten uneingeschränkt schuldfähig war, muss bei der Hauptverhandlung geklärt werden.