Die Aktion „Marbach handelt!“ hatte zunächst die Einzelhändler in den Fokus genommen. Nach den Lockerungen wurde das Projekt um Videos und Co. erweitert.Eines der Videos zeigt etwa praktische Übungen für Zuhause. Foto: Marbacher Zeitung/Qingwei Chen

Künstler, Selbstständige und Sportler präsentieren im Rahmen der Aktion „Marbach handelt!“ täglich verschiedene Beiträge mit Mehrwert für die Bevölkerung.

Marbach - Vera Spillner sitzt auf der Treppe zur Alexanderkirche und spielt auf der Violine. Friedemann Sorg zeigt wie eine Brille blitzeblank sauber wird und das Team der Stadtbücherei erzählt Märchen vom „Coronaschlaf“. Mit dem Ausbruch der Pandemie ist in Marbach wie allerorts das gesellschaftliche Leben zum Erliegen gekommen. Doch aus der Not haben der Stadtmarketingverein und die IGS der Schillerstadt kurzerhand eine Tugend gemacht und „Marbach handelt!“ ins Leben gerufen. Ursprünglich sollten Gutscheine der örtlichen Einzelhändler an den Mann gebracht werden. Jetzt gibt es Tag für Tag ein buntes Programm an Videos, Tipps, Beiträgen oder Texten von Künstlern, Selbstständigen und Sportlern.

„Wir befanden uns mitten in der Krise und jeder fühlte sich hilflos“, erinnert sich Andrea Hahn an die Anfangszeit zurück. Sie kümmert sich bei „Marbach handelt!“ um die Öffentlichkeitsarbeit der Aktion und war als freie Autorin auch selbst von wegfallenden Aufträgen betroffen: „Mir selbst ging es darum, einfach das Gefühl zu haben, in dieser Zeit etwas zu tun.“

Und was seit dem Start am 11. Mai auf die Beine gestellt wurde, kann sich sehen lassen. So gab es etwa Gutscheine für die Marbacher Weingärtner oder ein Eis im Eiscafé Silvana. Das i-Dipfele teilte sein Rezept für Pica Pau und der Schachverein stellte den Zuschauern ein Rätsel. Auch die 1:1-Konzerte (siehe diese Seite) sind ein Teil von „Marbach handelt!“. Noch bis zum 11. September soll je von Montag bis Freitag ein Beitrag erscheinen. „Bisher ist das Feedback durchgehend positiv“, freut sich Andrea Hahn über die Resonanz. Nur eine Kritik habe es gegeben, weil die Homepage nicht mit Linux funktioniert. Von Seiten der Teilnehmer selbst habe sie zwar weniger gehört, so Hahn: „Aber die Beiträge wirken sich auch nicht unbedingt unmittelbar durch einen Einkauf aus.“

Während das Projekt-Team zunächst noch Akteure kontaktiert hat, melden sich mittlerweile auch schon Interessenten von selbst, die einen Beitrag beisteuern wollen: „Wir spüren da schon langsam eine Entwicklung. Aber das ist normal, die Aktion muss ja erst im Bewusstsein der Leute ankommen.“

Eingeteilt sind die Programmpunkte nach den Schwerpunkten Wirtschaft, Sport, Kultur und Freizeit. Dazu kommt noch ein Folgeroman, der wöchentlich von Autoren fortgesetzt wird: „Und zwar mit gänzlich offenem Verlauf.“ Ein kleiner Ausblick auf die nächsten Wochen? Es wird getanzt und Qigong geübt. Die Türen von Schillers Geburtshaus öffnen sich und Nachhaltigkeit spielt auch eine Rolle.

„Die Programmbeiträge zeigen wie vielfältig Marbach ist“, so Andrea Hahn. Und auch, dass die Gemeinschaft in der Krise weiterhin lebendig ist. „Sicher gibt es auch Unternehmen oder Angebote, die manchen Menschen im Vorfeld so noch gar nicht bekannt gewesen sind.“

Alles zur Aktion  gibt es im Internet unter www.marbach-handelt.de zu entdecken.