Die Band Kummer hat mit Cover-Songs von Trio das Publikum im Provinz aus dem Häuschen gebracht.
Marbach - Für die Band Kummer war der Auftritt im Café Provinz am Samstagabend ein fröhlich-frisches Wiedersehen mit den Fans nach drei Jahren Pause. „Wir werden jetzt wieder regelmäßiger zu hören sein“, verspricht Frontmann Stephen Elzenbeck.
Zunächst bemühte sich Edi N. Kubotat aus „Ludenburg“ mit seinen – wie er selbst zugeben musste – manchmal sinnlosen Texten, die Apokalypse noch ein wenig hinauszuschieben. Kurz nach 21 Uhr legten dann aber Kummer einen eineinhalbstündigen, furiosen Auftritt auf die Bühne, der die rund 80 Fans völlig aus dem Häuschen brachte.
Das namengebende „Kummer“, „Lass mich rein, lass mich raus!“, „Monotonie“, „Da Da Da“ und natürlich „Herz ist Trumpf“ – alle diese Hits und noch viel mehr waren zu hören. Dass „Trio“ eine erstaunliche Bandbreite an Musikstilen vom Karibiksound bis hin zum Grungerock zu bieten haben, überraschte selbst „Elzi“, der mit seinen Jungs von der Band „sehr zufrieden“ war: Stehtrommler Nils Krieger haute die Beats aus der Ecke raus, Andreas Feilhauer rasselte stundenlang sehr überzeugend und wusste auch Bass und Kofferradio souverän zu bedienen, Kapellmeister Bernd Häußermann zauberte aus seinen Gitarren eine ganze Palette an Effekten, die von lieblich bis jaulend reichten.
Elzi greift zum Megafon, die Band groovt sich ein, es wird laut im Provinz. Mit „Broken Hearts“ beginnt die Trio-Hommage. Flott geht es weiter mit „Halt mich fest“, das später nochmal als Zu-Zu-Zugabe erklingt. „Wir sind Kummer, wir haben manchmal Kummer und jetzt spielen wir Kummer nur für Euch“, meint Elzenbeck, der bei allen Tränen, „Mir tut das Herz weh!“ und „Ich wird verrückt!“ betont: „Die Musik soll nicht zu ernst sein. Flotte Unterhaltung ist angesagt!“
Ratzfatz geht es durch das Programm. Die Trio-Songs sind meist kurz, trotz der musikalischen Klarheit textlich durchaus mit Tiefgang: „Ich lieb dich nicht, du liebst mich nicht!“ Da ist doch alles gesagt, auch wenn sie sich zu Hause auf dem Wohnzimmersessel den Gummimantel überzieht. „Der Höhepunkt kommt bei uns gleich zu Beginn, danach ist man ja bekanntermaßen relaxed“, erklärt Elzenbeck die sprühende „Energie“, die die Band von der Bühne ins tanzende Publikum verteilt.
Nach einer Stunde ist die Stimmung am Siedepunkt. „Aha!“: Da weiß jeder, was jetzt kommt, bevor Elzenbeck vom Mini-Casio die markante Melodie einspielt. Das ist Kult. Schade, dass der Höhepunkt so schnell vorbei ist. Nach „Bommerlunder“ gibt es wie im Fernsehen nur noch Wiederholungen. Aber die Fans, ob sie jetzt „Anna, Bertha oder Clara“ heißen, können gar nicht genug bekommen und lechzen nach mehr. Das lässt auf ein baldiges Wiederhören mit der Band Kummer hoffen.