Die Grünen um Winfried Kretschmann waren im Land in Jubelstimmung. Auch im Wahlkreis Bietigheim-Bissingen triumphierte die Partei. Foto: dpa/Uli Deck

Die Ökopartei schneidet im Wahlkreis Bietigheim-Bissingen in der Schillerstadt am besten ab.

Marbach - Die Grünen stehen bei den Marbachern verhältnismäßig hoch im Kurs. Das hat sich zuletzt bei der Kommunalwahl gezeigt, bei der die Ökopartei einen Sitz im Gemeinderat hinzugewinnen konnte. Das Bild verfestigte sich am Sonntag bei der Landtagswahl. In keiner anderen Kommune im Wahlkreis Bietigheim-Bissingen heimste Grünen-Kandidat Tayfun Tok so viele Prozentpunkte ein wie in der Schillerstadt. Der Murrer erreichte hier 38,9 Prozent der Stimmen und toppte damit sogar das Ergebnis seines Vorgängers Daniel Renkonen, der vor fünf Jahren schon stattliche 34,8 Prozent eingefahren hatte.

Benningen ist vorne mit dabei

Auffällig häufig haben zudem die Benninger ihr Kreuzchen hinter den Grünen gemacht. 36,5 Prozent der Wähler aus der Neckargemeinde haben am Sonntag für die Partei des Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann votiert, mehr waren es im Wahlkreis anteilmäßig nur noch in Walheim und eben Marbach. Weniger zu holen war hingegen für Tayfun Tok und Co. in Mundelsheim, wo die Partei mit 29 Prozent ihr schlechtestes Resultat hinnehmen musste. Nur in Großbottwar verpassten die Grünen im Bottwartal ebenfalls noch die 30-Prozent-Marke. Allerdings hatten sie in der Stadt mit dem Storch im Wappen unterm Strich dennoch die Nase vorne.

Kaum Verbesserungen für die CDU

Das war in Mundelsheim nicht der Fall. Dort und nur dort sowie in Hessigheim wurde die Partei von der CDU überflügelt, die im Wahlkreis Bietigheim-Bissingen Tobias Vogt als Nachfolger von Fabian Gramling ins Rennen geschickt hatte. In Mundelsheim durften sich die Christdemokraten letztlich über 31,6 Prozent der Stimmen freuen. Am tiefsten in der Wählergunst standen die Konservativen, für die Vogt über das Zweitmandat in den Landtag einziehen wird, in der Schillerstadt mit 20,8 Prozent und in Pleidelsheim mit 22,2 Prozent. Im Raum Marbach gelang es Vogt und der CDU auch in keiner Kommune, das Ergebnis der Partei von vor fünf Jahren zu verbessern – dafür aber unter anderem in der größten Stadt im Wahlkreis, Bietigheim-Bissingen.

AfD muss Federn lassen, FDP kann jubeln

Die AfD ließ hingegen im Vergleich zu 2016 überall Federn. Die Rechtskonservativen mit ihrem Kandidaten Nikolaos Boutakoglou kletterten im Bottwartal lediglich in Murr und Oberstenfeld, aber auch da nur knapp, über die Zehn-Prozent-Marke. Am wenigsten zu holen gab es für die AfD in Marbach mit 7,4 Prozent.

Erfreulichere Zahlen wurden hingegen für die FDP vermeldet, für die Elvira Nägele an den Start gegangen war. In nahezu jeder Kommune im Wahlkreis konnten die Liberalen zulegen, die höchsten Zustimmungswerte erreichten die Freidemokraten in Oberstenfeld und Großbottwar mit jeweils 12,4 Prozent. Mit den schwersten Stand hatte die FDP in Marbach, wo sie sich mit 9,7 Prozent begnügen musste.

SPD auf verlorenem Posten

Immerhin 12,2 Prozent der Stimmen konnte indes die SPD in der Schillerstadt ergattern, womit die Sozialdemokraten und ihr Kandidat Daniel Haas hier über dem Landesschnitt liegen. Das gilt auch für die 12,8 Prozent in Pleidelsheim, die den Bestwert der Genossen im Wahlkreis darstellen. Auf ziemlich verlorenem Posten stand die SPD derweil unter anderem in Mundelsheim, wo lediglich 7 Prozent der Kreuzchen auf Rot entfielen. Eine Steigerung des Ergebnisses im Vergleich zu 2016 gelang den Sozialdemokraten in keiner Kommune.

Linke auf überschaubarem Niveau

Die Linke kann zwar fast durch die Bank Verbesserungen ihrer Prozentzahlen verbuchen, allerdings bewegt sich das alles auf recht überschaubarem Niveau. Die Partei erreichte in Mundelsheim, der Heimatgemeinde ihres Kandidaten Walter Kubach, mit 3,6 Prozent ihren Spitzenwert. In Marbach können immerhin noch 3,5 Prozent in der Wahlstatistik vermeldet werden. Am anderen Ende der Skala steht das Ergebnis aus Affalterbach, wo sich die Linke mit 1,4 Prozent sogar hinter Die Basis mit 1,5 Prozent oder die Freien Wählern mit 1,9 Prozent einreihen muss.