Bei einem Unfall im Mannheimer Mühlauhafen ist am Dienstag auf dem Rhein ein Schiff havariert. Foto: dpa

Mitten in der Nacht schlägt ein Containerschiff im Mannheimer Hafen Leck. Rund 400 Liter pro Minute rauschen in den Rumpf. Feuerwehr sowie Taucher und Katastrophenschutz kämpfen gegen ein Sinken an.

Mannheim - Bei einem Unfall im Mannheimer Mühlauhafen ist am Dienstag auf dem Rhein ein Schiff havariert. Ein Leck am Bug habe Wasser in den Motorraum des unter niederländischer Flagge fahrenden Containerschiffs „Orfeo II“ gespült, das zwischenzeitlich zu sinken drohte, sagte ein Sprecher von Katastrophenschutz und Feuerwehr. Diese Gefahr war aber wenige Stunden nach der Havarie gebannt. Am Abend teilte die Stadt Mannheim mit, das Schiff sei freigeschleppt worden und liege nun gesichert im Hafen.

Zuvor dichteten Einsatzkräfte das etwa zwei Quadratmeter große Leck ab. Danach wurde eingedrungenes Wasser abgepumpt. Die unverletzte Besatzung unterstützte die Retter bei dem Einsatz. „Die Lage ist stabil“, hieß es bereits am Mittag von der Feuerwehr.

Schiff wurde wohl bei Wendemanöver beschädigt

Das Leck war in der Nacht gegen 2.00 Uhr entstanden, wie eine Sprecherin des für Wasserschutz zuständigen Polizeipräsidiums Einsatz in Göppingen sagte. Durch die undichte Stelle ober- und unterhalb der Wasserlinie drangen rund 400 Liter pro Minute ein. Die Feuerwehr stabilisierte das Schiff mittels Pumpen. Der Schiffsverkehr an der Unfallstelle war nicht beeinträchtigt. Ein Großteil des Kraftstoffs wurde abgepumpt, sodass „Rhein-Alarm“ nicht ausgelöst werden musste.

Den Ermittlungen zufolge hatte das Schiff wohl bei einem Wendemanöver eine Steganlage gerammt und dabei beschädigt. Die Ladung blieb demnach unversehrt. Gefahrgut war den Angaben zufolge nicht an Bord. Der genaue Hergang wurde weiter untersucht. An dem Einsatz beteiligten sich rund 80 Kräfte, wie ein Feuerwehrsprecher sagte.

„Der Unfall zeigt, dass Schiffsunfälle auf den wichtigen Bundeswasserstraßen Rhein und Neckar im zweitgrößten europäischen Hafenzentrum immer wieder einmal vorkommen können und deshalb eine gute Gefahrenabwehr notwendig ist“, sagte der Erste Bürgermeister und Feuerwehrdezernent Christian Specht.