Das Landgericht Heilbronn sprach die zur Tatzeit 14 und 16 Jahre alten Angeklagten am Dienstag der Körperverletzung mit Todesfolge und eines Raubdelikts schuldig. Foto: dpa/Marijan Murat

Weil sie einen Mann in Eppingen mit Faustschlägen und Tritten töteten, hat das Landgericht Heilbronn zwei Jugendliche zu Jugendstrafen von dreieinhalb Jahren verurteilt. Der Prozess fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Weil sie einen Mann in Eppingen in Baden-Württemberg mit Faustschlägen und Tritten töteten, sind zwei Jugendliche zu mehrjährigen Jugendstrafen verurteilt worden. Das Landgericht Heilbronn sprach die zur Tatzeit 14 und 16 Jahre alten Angeklagten am Dienstag der Körperverletzung mit Todesfolge und eines Raubdelikts schuldig, wie ein Gerichtssprecher am Mittwoch mitteilte. Es verhängte jeweils dreieinhalb Jahre Jugendstrafe.

Damit gingen die Richter über den Antrag der Staatsanwaltschaft hinaus, die zweieinhalb und drei Jahre beantragt hatte. Die Verteidigung stellte Anträge, die auf ein Urteil ohne Freiheitsentzug hinausgelaufen wären. Der Prozess fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Der Anklage zufolge sollen die Jugendlichen am 16. Dezember am Bahnhof Eppingen den 52-jährigen Mann während eines Streits gegen einen eisernen Fahrradunterstand gestoßen und anschließend auf ihn eingetreten und eingeschlagen haben. Schließlich soll der 16-Jährige den Jüngeren weggezogen und nochmals nachgetreten haben.

Streit um Dose Grund für Gewaltausbruch

Der Mann kam mit schweren Rippenfrakturen in ein Krankenhaus, knapp zwei Wochen später erlag er dort einer Lungenentzündung und einer Blutvergiftung. Grund für den Gewaltausbruch war demnach ein vorheriger Streit um eine Dose. Der 52-Jährige soll eine Getränkedose und seine Begleiterin eine Tasche auf dem Roller des Vaters des 14-Jährigen abgestellt haben.

Bereits vor dieser Tat sollen die Jugendlichen im September in Eppingen zwei 15-Jährige ausgeraubt haben. So erbeuteten damals 25 Euro. Anfang Januar wurden die Jugendlichen festgenommen. Im Februar und April wurden sie aus der Untersuchungshaft entlassen und in einer Jugendhilfeeinrichtung untergebracht.