Der Tierpfleger versetzt dem Känguru einen rechten Haken – das Tier weicht verdutzt zurück. Foto: Screenshot Youtube / Viralhog

Ein Tierpfleger aus Australien steht in der Kritik, nachdem ein Video aufgetaucht ist, auf dem er ein Känguru schlägt, um seinen Hund zu retten.

Sydney - Ein Video aus Australien sorgt derzeit für Diskussionen im Netz. Der knapp zwei Minuten lange Clip zeigt eine Szene, die sich im Juni am Rande einer Wildschweinjagd in Australien zugetragen hat. Darauf ist zu sehen, wie ein Mann namens Greig Tonkins (von Beruf übrigens Tierpfleger) einem Känguru einen Kinnhaken verpasst. Das Tier hält zunächst einen der Jagdhunde im Schwitzkasten, als der Mann auf die beiden zuläuft, um den Hund zu retten. Das Känguru richtet sich auf, geht in Kampfposition – und fängt sich einen rechten Haken ein. Es taumelt kurz, dann blickt es sich um und hüpft mit seinen Artgenossen davon.

Der Clip wurde, seit er hochgeladen wurde, zig Millionen Male angesehen und löst in den sozialen Medien Diskussionen aus – immerhin schlägt Tonkins dem Känguru mitten ins Gesicht. Viele Nutzer reagieren amüsiert. „Das ist wohl das Australischste, was ich jemals gesehen habe“, schreibt ein Nutzer. „Ich wusste nicht, dass Kängurus Steroide nehmen“, meint einer mit Blick auf den beeindruckenden Brustkorb des Tieres. Andere finden das Filmchen dagegen gar nicht witzig. „Bin ich der Einzige, dem das Kängruru Leid tut?“, schreibt ein User, „Kängurus sind viel schwächer als Menschen“, ein anderer. Viele andere widersprechen ihm: „Das sind keine knuddeligen Kreaturen“, meint jemand. Laut einem Bericht der britischen Onlinezeitung „The Independent“ fühlte sich Tonkins inzwischen von Tierschützern bedroht, weswegen er die Polizei eingeschaltet hat.

Tonkins: „Der Haken war lächerlich“

Auch wenn der Film in der Freizeit des Tierpflegers entstanden ist, musste er deswegen um seinen Job fürchten, durfte seinen Arbeitsplatz jedoch behalten. Gegenüber einer australischen Nachrichtenseite hat sich Tonkins geäußert: „Die Hunde sind darauf trainiert, Kängurus nicht anzurühren“, betont er. Trotzdem habe ein großer Kängurubock sich den Hund geschnappt und in den Schwitzkasten genommen. „Der Haken war lächerlich“, so Tonkins, den Freunde als „ruhigen Typen“ beschreiben, über den Schlag, den er dem Känguru verpasst hat.

Ob das Känguru von dem Schlag Schaden genommen hat, ist unklar – auf dem Film scheint es eher verdutzt zu sein und hüpft davon. Der Hund, so betont Tonkins, sei unverletzt geblieben, weil er eine Schutzweste getragen habe. Was immer man von der Aktion zur Hunderettung halten mag, klar ist: Tonkins hat sich in Gefahr gebracht, denn Kängurus können ihren Gegnern mit ihren Vorderpfoten empfindliche Kratzwunden zufügen und mit den Hinterbeinen kräftige Tritte ausführen.