Der Anwalt der Berliner Terroropfer fordert eine Entschädigung in Höhe von 100 Millionen Euro. Foto: dpa

Nach Bekanntwerden der Manipulation von Polizeiakten zum Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt, fordert nun der Anwalt der Opfer eine Entschädigung in Höhe von 100 Millionen Euro.

Berlin - Nach Berichten der Berliner Landesregierung über manipulierte Polizeiakten zum Weihnachtsmarkt-Anschlag hat der Anwalt von Opfern eine Entschädigung von 100 Millionen Euro gefordert. „Wir haben es hier wohl mit einem glasklaren Fall von Amtshaftung zu tun“, sagte Rechtsanwalt Andreas Schulz dem Nachrichtenmagazin „Focus“. Er bezieht sich unter anderem auf ein Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags. Falls Staatsdiener einen Schaden verursachten, führe dies zu einem Amtshaftungsanspruch, heißt es dem Bericht zufolge darin.

Die Kriminalpolizei hatte Amri in einem Vermerk vom 1. November 2016 als aktiven und gewerbsmäßigen Drogenhändler eingestuft. Das wäre möglicherweise ein Grund für einen Haftbefehl und Untersuchungshaft gewesen. Im Januar, vier Wochen nach dem Terroranschlag mit zwölf Toten, erstellte jemand ein neues, zurückdatiertes Dokument, nach dem Amri nur „möglicherweise Kleinsthandel“ mit Drogen betrieben hatte, was kein Haftgrund gewesen wäre.