Durch die angespannte Finanzlage überprüfen Gemeinden auch die Pläne für weitere Großhallen.

Stuttgart - Durch die angespannte Finanzlage der Städte und Gemeinden kommen auch die Pläne für weitere Großhallen in der Region auf den Prüfstand. Nachdem sich bereits die Stadt Böblingen von einem Ersatzbau für die abgerissene Sporthalle verabschiedet hat, überdenkt auch Bietigheim-Bissingen die lange diskutierte Errichtung einer Multifunktionshalle. Statt geschätzte 35 Millionen Euro in einen Neubau zu investieren, ist jetzt eine Sanierung der maroden Eishalle im Ellental im Gespräch. Der Umbau könnte theoretisch nach den Play-offs im Frühjahr 2011 beginnen und bis zum Saisonbeginn im Herbst beendet sein. Welche Summe die Bietigheimer in die Modernisierung der Eishalle stecken wollen, soll im Frühsommer bekanntwerden.

Deutliche Lücke im Terminkalender

Auslöser der Kehrtwende ist die Erkenntnis, dass Sportveranstaltungen allein kaum für die nötige Auslastung sorgen können. So liegt der Schwerpunkt der 2006 eröffneten Porsche-Arena in Stuttgart inzwischen eindeutig im Konzertbereich. Obwohl die mit 7500 Plätzen größte Event-Halle der Region eigentlich für Ballsportarten konzipiert worden war, nutzten in dieser Saison nur die Bittenfelder Zweitliga-Handballer die Porsche-Arena für regelmäßige Gastspiele. Auch im kommenden Jahr machen Pop und Rock den Großteil der bisher gut hundert geplanten Veranstaltungen aus.

Deutlich wird die Konkurrenzsituation benachbarter Großhallen auch in der im Oktober 2009 eingeweihten Ludwigsburger Arena. Weil die Bundesliga-Basketballer der EnBW die Play-off-Teilnahme verpasst haben, klafft nun eine deutliche Lücke im Terminkalender, bis zum Herbst sind gerade mal drei Konzertveranstaltungen gebucht. Durch die dürftige Auslastung sind bisher nur drei der elf VIP-Logen in der Arena vermietet, auch für die Namensrechte der Großhalle gibt es nach wie vor keinen Interessenten.

Mehr zu diesem Thema finden Sie in den Stuttgarter Nachrichten vom 21. April 2010.