Thrasivoulos Malliaras (links) mit OB Frank Nopper, Rainer Neske (Vorstandsvorsitzender Landesbank Baden-Württemberg) sowie CDU-Fraktionschef Alexander Kotz Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Thrasivoulos Malliaras verlässt nach fünf Jahren das Rathaus. Ob er CDU-Vorsitzender bleibt, ist unklar.

Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) braucht nach zweieinhalb Jahren im Amt einen neuen persönlichen Referenten. Thrasivoulos Malliaras hat die Verwaltung um die Auflösung seines Arbeitsvertrags zum 31. Juli gebeten. Der 30-Jährige hatte vor dem Wechsel an die Seite des OB zweieinhalb Jahre in der Geschäftsstelle der CDU-Gemeinderatsfraktion gearbeitet. Malliaras organisierte auch den Wahlkampf Noppers. Auf Anfrage unserer Zeitung bestätigte er seine Kündigung. Er wechsle in die private Wirtschaft. Malliaras, einst Vorsitzender der Jungen Union in Stuttgart, wurde Ende 2021 mit überwältigender Mehrzeit zum CDU-Chef in der Landeshauptstadt gewählt. Ob er im Oktober noch einmal zur Wahl antrete, sei noch unklar.

Malliaras hat den Ruf eines Law-and-order-Anhängers

In seiner Bewerbungsrede für den Kreisvorsitz hatte er angekündigt, verloren gegangenes Vertrauen in der Bevölkerung zurückgewinnen zu wollen, wofür es ein „klares inhaltliches Profil“ brauche. Man müsse sich an der CDU auch reiben können, betont er. Malliaras hat sich danach den Ruf eines Law-and-order-Anhängers erworben. In Erinnerung bleibt sein Aufschrei nach einem Kinobesuch, als er sich auf Facebook über Ansammlungen provozierender Jugendlicher und PS-Protzer in der Innenstadt ausließ. Das hatte eine Debatte über die Sicherheitslage ausgelöst, die die Einrichtung einer Messerverbotszone und eine Videoüberwachung begünstigte. „Malliaras sagt doch nur das, was der OB so nicht sagen kann“, behauptete danach sein politischer Konterpart, Linksbündnis-Chef Hannes Rockenbauch.

OB-Sprecherin Susanne Kaufmann verwies auf den „Sprungbrett-Charakter“ des Postens in der Geschäftsstelle und als Referent. Nopper sagte, er bedaure das Ausscheiden und bedanke sich für einen fünfjährigen großartigen Einsatz für die Landeshauptstadt Stuttgart. Er habe volles Verständnis dafür, dass sich ein junger Mensch beruflich weiterentwickeln möchte. Die Stelle wird nach der nächsten Sitzung des Verwaltungsausschusses am 24. Mai ausgeschrieben. Das Bewerbungsverfahren sei völlig offen.