Viele Besucher kamen am Wochenende zum Botnanger Maimarkt. Foto: Georg Friedel

Rund 50 Aussteller zeigten am Wochenende in den beiden Hallen und auf dem Außengelände der Botnanger Tennisschule an der Beethovenschule ihr Angebot.

Botnang - Dieter Steimle hat den Rollladen heruntergelassen. Der Handwerksmeister reicht Landesumweltminister Franz Untersteller und dem Vorsitzenden des Gewerbe- und Handelsvereins (GHV) Matthias Oechsner Brechstange, Hebeleisen und Hammer. Mit vereinten Kräften und brachialem Werkzeug versuchen sie die einbruchsichere Technik an seinem Messestand zu knacken. Doch der Laden bleibt zu. Nach mehreren gescheiterten Anläufen geben sie auf.

Am Nachbarstand steht Lothar Engel und ist die Ruhe selbst. Der Heizungsfachmann zeigt auf der Leistungsschau einen Erdgas-Brennwertkessel der neuesten Generation. „Sie haben hier drin einen Stirling-Motor zur Steuerung und der dient gleichzeitig als Basis zur Erzeugung von Strom und Wärme“, sagt Engel. Untersteller hört erst zu und ist dann Feuer und Flamme. Das ist eines seiner Themen. „Heizungspumpen sind oft die größten Energieschlucker im Haushalt“, sagt er. Vor allem wenn sie seit Jahrzehnten im Einsatz sind. Mit energieeffizienten neuen Geräten könne der Kunde eine Menge Geld sparen.

Die Energiewende hat längst begonnen

Ein anderes Beispiel ist das solarbetriebene Garagentor, das Metallbauer Rainer Freese auf dem Außengelände des Botnanger Maimarktes aufgebaut hat. Auf Knopfdruck öffnet es sich. „Wir sind schon mitten drin in der Energiewende“, sagt der Landesumweltminister bei der Eröffnung des dritten Maimarktes auf dem Gelände an der Beethovenstraße. Die Windenergie sei momentan zwar noch das Stiefkind in Baden-Württemberg, aber auch das werde sich ändern. Das Thema regenerative Energien sei gerade auch für die örtlichen Betriebe eine große Chance, betont Untersteller. Handwerker und Dienstleister zeigen, wie abwechslungsreich ihr Angebot ist.

Wolfgang Stierle fordert die Besucher der Leistungsschau auf, das örtliche Handwerk und den Einzelhandel zu unterstützen: „Die Verbraucher entscheiden maßgeblich mit. Kaufen wir im Internet oder unterstützen wir die regionale Wirtschaft? Sie dürfen sich dann aber auch nicht beklagen, wenn irgendwann der Einzelhändler nicht mehr vor Ort ist“, sagt der Botnanger Bezirksvorsteher. Dem GHV spricht er seine Anerkennung aus: „In diesem Kontext zum dritten Mal so eine Messe mit so einem tollen Rahmenprogramm auf die Beine zustellen, verdient Respekt.“

Rund 50 Aussteller zeigen ihr Angebot

Nach der Eröffnung schlenderten die Besucher durch die Messehallen oder suchten sich vor der großen Bühne einen guten Platz. Grachmusikoff, die Altmeister des Schwabenrocks, betraten die Bühne. Der GHV will mit dem Maimarkt im Vierjahresrhythmus die Handwerksbetriebe, Einzelhändler und Dienstleister vor Ort präsentieren: „Made in Botnang“ heißt das Motto. Rund 50 Aussteller an 45 Ständen waren es. Sie zeigten an den zweieinhalb Tagen auf dem Gelände der Tennisschule ihr Angebot. Vor allem am Samstag und Sonntag lockte der Maimarkt tausende Besucher auf das Gelände und in die beiden Hallen.

Umfangreiches Rahmenprogramm

Auch für die Kinder war viel geboten. Die Kleinen ließen sich zum Piraten oder zur Fee schminken. Oder sie übten beim Circus Circuli eine Nummer ein. Bei den Breakdance-Vorführungen konnte den Betrachtern leicht schwindlig werden. Auch die Tanzgruppe der SKG Botnang begeisterte die Besucher. Carlos Juan, dessen Gitarrenladen an der Beethovenstraße in Fachkreisen als Topadresse gilt, spielte an beiden Messetagen lateinamerikanische Lieder. Und der SKG-Vorsitzende Dieter Schraft war auch in der Halle und stellte die Pläne für den familienfreundlichen Sportplatz im Himmerreich vor. Weil der Verein das Projekt allein stemmen muss, suchte er bei der Gelegenheit nach Spendern.

So ein Ereignis wie der Maimarkt zieht auch Politiker an – besonders dann, wenn der Stadt ein OB-Wahlkampf ins Haus steht. Am Wochenende zeigten sich auch die parteilose OB-Kandidatin Bettina Wilhelm, die für die SPD antritt, und ihre beiden männlichen Kontrahenten Sebastian Turner und Fritz Kuhn auf dem Maimarkt-Gelände. Warum sie das taten, kann Bezirksvorsteher Stierle genau sagen: „Die Botnanger sind zwar Bruddler, sie sind aber auch fleißige Wähler. Es lohnt sich also für Abgeordnete, hierher zu kommen.“