Der Straßenkünstler Siegfried Adler bietet lustige Luftballons. Foto: Patricia Sigerist

Auch wenn das Maikäferfest in Fellbach wegen des kühlen Wetters ein wenig Anlauf brauchte: Der Tenor der Händler fällt beim verkaufsoffenen Sonntag vorwiegend positiv aus.

Fellbach - Die Besucher des Maikäferfestes mussten kühlem und wechselhaftem Aprilwetter trotzen: Ausgerechnet zum Wochenende kam der Wetterwechsel und der kräftige Temperatursturz. Doch das Traditionsfest, das erstmals nicht im Mai stattfand und in die 22. Auflage ging, hielt mit einem Bündel an Aktionen und Attraktionen dagegen.

Der Cannstatter Wasen ist keine Konkurrenz

Ein bisschen Anlauf brauchte es schon – am frühen Nachmittag war noch reichlich Platz auf der Flaniermeile. Auch bei Straßenkünstler Siegfried Adler, der farbige Luftballons formte, musste da noch keiner anstehen. Und der meinte: „Die Stimmung fehlt noch ein bisschen.“ Doch dann füllte sich die große Fußgängerzone zwischen Rathaus und Bahnhof zunehmend. So freuten sich die Schüler der Klasse 10b des Friedrich-Schiller-Gymnasiums, die Selbstgebackenes für ihre Klassenfahrt nach Berlin verkauften, über die steigende Nachfrage. Auch die Geschäftsführerin und Inhaberin des gleichnamigen Fotofachgeschäfts am Stuttgarter Platz, Angela Sixt, nahm die kühlen Grade gelassen. „Die Leute kommen vorbei, und das Frühlingsfest auf dem Cannstatter Wasen spielt für das Fellbacher Maikäferfest als Konkurrenz keine Rolle.“

Zahlreiche Sitzplätze bleiben leer

Klar, kalt war es. So nahmen nur Hartgesottenere Platz, um sich Bruschetta, Kuchen und Co. schmecken zu lassen und zahlreiche Sitzplätze auf den bereit gestellten Bänken blieben leer. Händler Erich Theile sah den frühen Termin des Maikäferfestes schon als Nachteil: „Bekanntlich macht der April, was er will. Da muss man mit größeren Wetterkapriolen rechnen.“ Premiere hatte in der Bahnhofstraße das Bierkisten- oder vielmehr das Getränkekistenstapeln. Einige Mädchen und Jungen schafften es, zehn und mehr Kisten in die Höhe wachsen zu lassen. Das war nur eines der Angebote für die jungen Besucher. Familie Laessing aus Luginsland beispielsweise schätzt die viele Abwechslung so sehr, dass sie sozusagen Stammkunden beim Maikäferfest und Fellbacher Herbst sind: „Wir sind immer dabei. Von Herzen sind wir eigentlich Fellbacher.“

Sonja Zielke, die Sprecherin der Werbegemeinschaft Bahnhofstraße, zeigte sich zufrieden: „Es passt, wir hatten Dusel.“ Dem schloss sich Florian Gruner vom Stadtmarketing an. „Mehr als 150 Betriebe waren dabei. Trotz des vorgezogenen Termins ist das Fest bei Kunden und Geschäften nicht wegzudenken.“

Karsten Huber, der Sprecher der Interessengemeinschaft Rathaus-Carrée, musste zwar wegen Regens und niedrigen Graden auf die traditionelle Hüpfburg verzichten, meinte aber: „Es ist angemessen viel los.“ Peter Eisemann, der sein Unternehmen am Cannstatter Platz präsentierte, brachte es folgendermaßen auf den Punkt: „Es war kalt, aber die Besucher ließen sich nicht abhalten.“