Weilimdorfs Bezirksvorsteherin Ulrike Zich (M.) übernahm traditionell den Fassanstich. Foto: Torsten Ströbele

In Weilimdorf wird der Löwenplatz eingeweiht. In Feuerbach muss der Maibaum weichen.

Stuttgarter Norden - Mehr als 20 Jahre mussten die Weilimdorfer auf diesen Tag warten: Am vergangenen Sonntag konnte endlich der neu gestaltete Löwen-Platz eingeweiht werden. Den festlichen Rahmen bildete das traditionelle Maibaumfest mit verkaufsoffenem Sonntag. Der Verein WeilAktiv, das Bezirksamt und der Verein Weilimdorfer Bürger und Organisationen (WBO) zeichnete für das Gelingen des Festes verantwortlich.

Der Kleintierzüchterverein Feuerbach/Weilimdorf ließ zur Feier des Tages Tauben vom Löwen-Platz aus starten. Zudem waren mehr als 30 Stände im Zentrum des Stadtbezirks aufgebaut. Einige Parteien machten im Vorfeld der Kommunalwahl Werbung. Viele Vereine boten etwas zu essen und zu trinken an. Es gab eine Musikinstrumentenschau, eine Bastelaktion für Kinder und die Freiwillige Feuerwehr zeigte eine Schauübung. „Wir können Ihnen auch ein ganztägiges Bühnenprogramm bieten“, schwärmte Bezirksvorsteherin Ulrike Zich vor dem offiziellen Fassanstich. Trommler würden am heutigen Tag noch über den Platz ziehen. Kinder der Wolfbuschschule böten mit ihren Liedern eine Massenveranstaltung „wie bei den Fischer-Chören, nur etwas kleiner“. Es gebe noch Zumba und Ballett von der SG Weilimdorf, Musik von der Chorvereinigung, eine Salsa-Band, griechische Tänze und afrikanische Klänge. Zich dankte allen, „die ihren Sonntag opfern, um Ihnen ein schönes Fest zu bescheren“. Es habe zwar in der Vergangenheit schon Maibaumfeste in Weilimdorf gegeben, zu denen man mit kurzen Ärmeln und im Dirndl kommen konnte, „aber noch nie hatten wir so einen schönen Platz wie heute“, betonte Zich. Auch Marcus Mannsdörfer von WeilAktiv war voll des Lobes: „Wir sind sehr froh, dass der Platz fertig ist. Er wird ein Mittelpunkt im Ort sein und unsere Mitglieder werden ihn bespielen, um ihn als Gesicht Weilimdorfs zu etablieren.“

Gefahr in Verzug? Maibaum muss weg

Wolfgang Schanz vom Tiefbauamt ließ es sich ebenfalls nicht nehmen, am Sonntag persönlich vorbeizuschauen: „Wir bauen vieles, aber nur selten gibt es danach ein Fest, zu dem man eingeladen wird.“ Rund eine Million Euro habe die Gesamtmaßnahme gekostet, um aus dem Kiesbett einen ansehnlichen Platz zu machen. Der Bezirksbeirat habe zudem aus seinem Budget für Sitzgelegenheiten gesorgt. Im Herbst würden dann noch ein paar Bäume hinzukommen.

Während in Weilimdorf rund um den Maibaum gefeiert wurde, musste in Feuerbach schon wieder abgebaut werden. Am Donnerstagabend rückte die Feuerwehr aus, als ein kurzer Regensturm über Stuttgart hinwegfegte. Die Polizei teilte daraufhin mit, dass der auf dem Wilhelm-Geiger-Platz aufgestellte Maibaum in Schieflage geraten sei und gesichert werden muss. Die Stadtbahn und die Busse der SSB konnten den Platz für eine gewisse Zeit nicht anfahren. Stefan Furtner von der First Guggen Band, die den Maibaum aufstellen ließ, ist verärgert: „Wir wurden von der Feuerwehr nicht informiert und vor vollendete Tatsachen gestellt.“ Am Samstag habe man den Baum nun ohne die Feuerwehr abgebaut, nachdem er durch das Einschreiten der Floriansjünger nicht mehr nach einem Maibaum aussah. Der Baumkletterer, welcher der First Guggen Band beim Abbau geholfen hat, sei der Auffassung gewesen, dass der Baum sicher stand. „Das ist ein unrühmliches Ende“, betont Furtner. Noch sei nicht klar, ob auf den Verein erhebliche Kosten zukommen, nachdem Bus und Bahn zeitweise am Donnerstag nicht fahren konnten. Es wird darauf ankommen, ob die Versicherung den Schaden übernimmt.