Der neue Blitzer am Neckartor kann mehrere Tage autark agieren. Ideal, um ein Wochenende lang an der Magstadter Straße zu blitzen, finden die Anwohner. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Die Anwohner warten weiterhin auf eine Besserung der Lärmsituation an der Magstadter Straße in Stuttgart-Büsnau. Eine Lösung könnte von anderer Stelle in Stuttgart geborgt werden.

Büsnau - Die Motorradsaison neigt sich dem Ende zu. Bald werden die Motorradfahrer ihre Maschinen über den Winter einmotten. Dann haben die Anwohner in Büsnau für ein paar Monate Ruhe vor denjenigen Fahrern, welche die Magstadter Straße mit heulenden Motoren rauf und runter rasen. Dennoch wünschen sich die Anwohner, dass sich endlich etwas bessert und effektive Maßnahmen zur Verringerung des Lärms ergriffen werden.

Zahlreiche Anregungen haben die Büsnauer der Stadt vorgelegt, beispielsweise Lärmdisplays, welche die Lautstärke der Fahrzeuge messen und die Daten speichern können, regelmäßige Kontrollen der Geschwindigkeit und der Motorräder selbst, Schilder, die auf den Lärmschutz hinweisen, Ampeln oder Rüttelstreifen auf dem Asphalt, die die Fahrer zum langsamer fahren zwingen sollen.

Raser müssen kaum Konsequenzen fürchten

Zwar gilt inzwischen Tempo 40 statt Tempo 60 in der S-Kurve, überwacht worden sei das bislang allerdings nicht, berichten die Anwohner. Das habe zur Folge, dass die Raser weiterhin rasen, weil sie sowieso keine Konsequenzen fürchten müssten. Das bestätigt die Straßenverkehrsbehörde. Die Verkehrsüberwachung habe noch keine Geschwindigkeitsmessungen an der Magstadter Straße durchgeführt. Da die Behörde am Wochenende ohnehin nicht arbeite, sei da eher die Polizei gefragt, weil die Raser ja vornehmlich dann unterwegs seien. Die Stadt wolle aber prüfen, mit welcher Technik wo gemessen werden könne, denn im Kurvenbereich sei eine Erfassung nicht so einfach, heißt es in einem Schreiben der Straßenverkehrsbehörde an die Büsnauer Anwohner.

Das Thema Hinweisschilder sei zunächst zurückgestellt worden, weil die Stadt die Hoffnung gehabe habe, dass die Finanzierung der Lärmdisplays noch geklärt werden könne. Beides zusammen sei „sicher nicht zwingend erforderlich“. Da aber nun kein Geld für die Anschaffung der Lärmdisplays zur Verfügung stehe, wolle man hausintern prüfen, was man in Sachen Infotafeln machen könne. „Solche Schilder sind ja auch nicht umsonst zu haben“, heißt es von der Straßenverkehrsbehörde mit dem Hinweis auf die Kosten für den Entwurf, das Material und den eigentlichen Aufbau an der Straße mit einem geeigneten Fundament.

Könnte der neue Blitzer vom Neckartor auch in Büsnau stehen?

In Sachen Rüttelstreifen habe die Stadt Stellungnahmen von der Straßenmeisterei Leonberg als Straßenbaulastträger und von der Polizei angefordert, aber bislang keine Rückmeldung erhalten. „Weitergehende bautechnische Veränderungsmöglichkeiten zur Geschwindigkeitsreduzierung sehen wir nach wie vor nicht“, heißt es in dem Schreiben. Sobald weitere Informationen vorlägen, verspricht die Straßenverkehrsbehörde, wolle man die Anwohner informieren.

Die Büsnauer regen an, ob man nicht den neuen Blitzerkasten, der derzeit am Neckartor steht, auch an der Magstadter Straße einsetzen könnte. Dieser „halbstationäre“ Blitzer könne auch über mehrere Tage autark betrieben werden, also auch über ein Wochenende. Im Gegensatz zu üblichen mobilen Blitzern braucht es dabei keine Mitarbeiter zur Messung. Am Neckartor soll das Gerät die neue Tempo-40-Regelung überwachen, die zur Luftreinhaltung eingeführt wurde. Im Anschluss an diesen Standort sind weitere im Gespräch, etwa an der B 27/Weinsteige und an der B 295 in Feuerbach.

Das System sei begehrt und stehe aktuell zu Recht am Neckartor, aber die Büsnauer hoffen, in die langfristige Planung mit einbezogen zu werden. „Die Motorradsaison ist jetzt ohnehin beinahe zu Ende, ungeachtet dessen geht es aber ab März/April 2019 wieder los. Umso besser, wenn dann gleich zu Saisonbeginn mit einer Blitzaktion gestartet werden könnte“, sagen die Anwohner.