Der Politikwissenschaftler Florian Glock erhielt im Wahlkampf Unterstützung von der FDP-Kreistagschefin Heiderose Berroth. Foto: factum/Bach

Florian Glock liegt klar vorne. Aber auch Margit Holzwarth und Steffen Koch haben noch Chancen im zweiten Wahlgang.

Magstadt - Keiner der neun Bewerber konnte die Bürgermeisterwahl in Magstadt am Sonntag gewinnen, denn niemand schaffte es, mehr als die Hälfte aller Stimmen zu erhalten. Am meisten Hoffnungen auf den Schultes-Sessel bei der Stichwahl am 14. Januar kann sich Florian Glock machen. Der 33-Jährige erhielt 43,4 Prozent der Stimmen. Gut im Rennen liegen auch Margit Holzwarth (18,6 Prozent), und Steffen Koch (16,1). Mit einem erheblichen Abstand folgen Andreas Kindler (7,8 ), Andrea Garschke (7,1) und Anne-Susan Nakonz (5,6). Weit abgeschlagen landeten Christian Badocha, Fridi Miller und Boris Hellmuth. Nur 48 Prozent der Wahlberechtigten haben abgestimmt. Mitte Januar müssen sie noch einmal ran. Dann reicht es für den Sieg, wenn ein Kandidat die einfache Mehrheit bekommt.

Am 14. Januar müssen die Wähler wieder ran

Als gegen 18.30 Uhr das Ergebnis von dreien der fünf Wahlbezirke im Seniorentreff über die Leinwand flimmert, ist von den Kandidaten nur Steffen Koch anwesend. Seiner Miene nach ist er wenig erfreut. „Ich habe viel Zuspruch im Ort erhalten, auch von Honoratioren. Ich hatte mir ein besseres Ergebnis erhofft“, sagt er den Journalisten, die ihn umringen. Er stehe für einen Wandel in Magstadt, wirbt der 53-Jährige Unternehmer. Doch das Wahlergebnis stehe eher für „Beibehaltung der Seilschaften und Strukturen.“ Ob es sinnvoll sei, noch einmal anzutreten, darüber müsse er erst einmal nachdenken.

Langsam füllt sich der Saal. Immer mehr Bürger warten auf das Endergebnis, darunter zwei weitere Rathaus-Aspiranten: Florian Glock und Andreas Kindler. Glock strahlt angesichts seines guten Ergebnisses. Kindler gibt sich tapfer: „Mit einem schlechten Ergebnis muss man immer rechnen.“ Aber schade sei es schon. „Ich hätte gern meine Kraft und Erfahrung für Magstadt gegeben, es hat viel Potenzial.“ Er trete wohl am 14. Januar nicht mehr an, sagt der landwirtschaftliche Unternehmer aus der Nachbarkommune Renningen.

Glock wird von der FDP im Kreis unterstützt

Das Endergebnis weicht kurz darauf nur wenig vom ersten ab. So scheint es, als ob das Rennen beim zweiten Wahlgang unter Glock, Holzwarth und Koch ausgemacht wird. Der Favorit Glock hat ein Statement vorbereitet, das er auf Nachfrage vorliest: „Fühle mich geehrt und möchte nun die Kraft, die ein solches Ergebnis gibt, dazu nutzen, dass weitere Bürger mit mir gemeinsam zuversichtlich in Magstadts Zukunft blicken.“ Ein Schulterkopfen gibt es von Heiderose Berroth, der FDP-Fraktionsvorsitzenden im Kreistag, die den Politikwissenschaftler, der FDP-Mitglied ist, im Wahlkampf unterstützt hatte. Der einzige der Bewerber, der von auswärts kommt, aus Rheinland-Pfalz, hatte den FDP-Kreisverband um Hilfe gebeten.

Auch Steffen Koch hat sich wieder gefangen: „Ich trete am 14. Januar noch einmal an. Schließlich will ich in Magstadt etwas verändern. Ich gebe nicht auf.“ Ob die Finanzbeamtin Holzwarth erneut kandidiert, ist noch unklar. Sie war bei der Verkündung des Wahlergebnisses nicht dabei.

Der Amtsinhaber Hans-Ulrich Merz, der seit 16 Jahren die Amtsgeschicke im Rathaus lenkt, war nicht mehr angetreten. Der 61-Jährige würde gerne noch zwei, drei Jahre weiter machen, aber nicht weitere acht. So lange geht eine Amtszeit.