Sie dürfen nicht fehlen, die Fotos vor und unter den Magnolienbäumen auf dem Stuttgarter Schlossplatz und in der Wilhelma. Die rosa Blüten aber verzaubern auch scheinbare Nicht-Orte in Stuttgart.
Es ist jedes Jahr eine Freude. Trotzig, heiter, lustvoll verändert sich für wenige Tage der Raum stadteinwärts vor dem Schwabtunnel vollständig. Der von hoch aufragenden Hängen flankierte Schlund wird zur Nebensache, überstrahlt ihn doch von rechts mit vollem Stolz das Lichtspiel eines Blütenmeeres. Öffnen sich die Blüten des großen Magnolienbaumes, werden die Mienen der Fußgänger und Radfahrer freundlicher, da gibt es nun auch mal ein mit einem Fingerzeig versehenes Lachen. Schau, ruft man sich zu, Schönheit gibt es überall.
Auch die Lenzhalde hinauf strahlt es – dort auf der linken Seite, und man tritt in der nächsten Kurve eine Spur leichter in die Pedale. Mögen die Vorgärten sich noch zurückhalten – die Magnolien rufen auch im anhaltenden Stuttgarter Grau den Frühling aus. Einzig im Nass wird es schwierig. Die Tropfen lasten auf den Blüten, und die feinen Rosa-Töne bekommen allzu frühe hellbraune Begleitung.
Kurze Freude zu genießen – das können die Magnolien lehren. wie auch vor dem Diakonissenkrankenhaus im Stuttgarter Westen. Jung sind die Bäume noch, aber doch schon von eigener Grazie. Gerade so, als zeige der sorgfältig sanierte Bau erst jetzt seine ganze Pracht.
An diesem Donnerstag aber, wenn auch das Licht zurückkommen und das Grau verdrängen soll, richten sich denn doch alle Augen auf die Wilhelma. Wo anders könnte man auch sagen, sich aus freien Stücken und voller Glück zwischen Bäumen tänzelnd verlieren zu wollen.