Vorsicht Gefahrenstelle? Bezirksvorsteherin Susanne Korge wurde schon mehrfach auf die Kanten der Hochbahnsteige hingewiesen. Ein Unfall ist noch nicht passiert. Foto: Chris Lederer

Der Bezirksbeirat wünscht sich zusätzliche Warnmarkierungen an den Hochbahnsteigen. Die SSB sehen keinen Handlungsbedarf.

Stammheim - Ich bin schon häufig auf das Thema angesprochen worden, sowohl aus den Reihen des Bezirksbeirates als auch von Seiten der Stammheimer Bürger“, sagt die Bezirksvorsteherin Susanne Korge. „Die Hochbahnsteige mit ihren Kanten werden von vielen, die mit dem Auto, Motorrad oder Fahrrad unterwegs sind, als Sicherheitsrisiko empfunden.“ Als Besonders gefährlich erscheine die Haltestelle an der Ecke Korntaler/Freihofstraße. Wenn Autos von oben kommend nach links in die Freihofstraße einbögen, dann gehe es an dieser Stelle mitunter recht knapp zu.

Aus diesem Grund haben die Stammheimer Bezirksbeiräte wiederholt die Bitte geäußert, die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) sollten sich dieses Themas annehmen und zur größeren Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer eine Markierung an der Bahnsteigkante anbringen. Etwa in Form eines reflektierenden Schildes oder Klebestreifens, wie man es auch von anderen Einrichtungen kennt.

SSB: „Wir wollen den Straßenraum nicht überfrachten“

Die offizielle Anfrage aus dem Stammheimer Rathaus ist bei der SSB zwar noch nicht angekommen, jedoch erklärt Unternehmenssprecherin Susanne Schupp auf Nachfrage der Nord-Rundschau, dass die SSB von einer weiteren Markierung wenig halten. „Es kommen auch bei uns immer wieder Anfragen, ob wir nicht weitere Beschilderungen oder Markierungen an Haltestellen anbringen könnten; wir halten dies aber grundsätzlich für nicht notwendig.“ Die SSB verfolgten den Ansatz, mit so wenig Markierungen wie möglich und nur so viel wie nötig auszukommen. Einzig an der Haltestelle Bubenbad sei ein Hochbahnsteig, der sich in einer Linkskurve und talabwärts befinde, mit einer zusätzlichen Markierung versehen worden. Und dabei wolle man es auch belassen. „Wir wollen den Straßenraum nicht durch Schilder und Warnstreifen überfrachten“, erklärt Schupp. Die Kanten der Hochbahnsteige seien immer mindestens 30 Zentimeter vom Bordstein entfernt. „Sie stellen keine Gefahr für diejenigen Verkehrsteilnehmer dar, die sich an die Straßenverkehrsordnung halten.“ Im gesamten Stadtgebiet sei ihr noch kein Unfall bekannt, bei dem ein Autofahrer gegen die Kante eines Hochbahnsteiges gefahren und verletzt worden sei.

Polizei sind keine Unfälle mit Hochbahnsteigkanten bekannt

Bestätigt wird diese Einschätzung auch von der Verkehrspolizei. Dort sei, zumindest was die jüngere Vergangenheit betreffe, kein solcher Vorfall bekannt. „Es gab zwar einen tödlichen Radunfall zur Bauzeit der Stadtbahnlinie in der Nähe der Wimpfener Straße in Zuffenhausen. Doch der hatte mit der Baustelle und nicht mit dem Bahnsteig zu tun“, sagt der Polizeisprecher Thomas Ulmer.

Für die Bezirksvorsteherin Susanne Korge ist das nur ein schwacher Trost. „Wir haben auch an der Ecke Korntaler Straße eine scharfe Ecke“, sagt sie. „So eine Markierung würde nicht viel kosten, und sie tut keinem weh – und sie lohnt sich, wenn auch nur ein Unfall dadurch verhindert wird.“ Die Situation am Bubenbad wolle sie sich nun mal selbst anschauen und dann mit der in Stammheim vergleichen.