„Closer“-Chefredakteurin Laurence Pieau Foto: AP

Die Royals haben gut fünf Jahre nach der aufsehenerregenden Veröffentlichung von Oben-ohne-Fotos der britischen Herzogin Kate einen juristischen Sieg errungen: Das Magazin „Closer“ wurde am Dienstag zu Geldstrafen und Schadenersatz verurteilt.

Nanterre - Fünf Jahre nach der aufsehenerregenden Veröffentlichung von Oben-ohne-Fotos der britischen Herzogin Kate haben die Royals einen juristischen Sieg errungen: Ein französisches Gericht verurteilte das People-Magazin „Closer“ am Dienstag zu Geldstrafen und 100.000 Euro Schadenersatz an Kate und ihren Ehemann Prinz William. Dem Strafgericht der Pariser Vorstadt Nanterre zufolge hatte „Closer“ die Privatsphäre des Paares verletzt.

Die Veröffentlichung der Paparazzi-Fotos hatte im September 2012 für Aufsehen gesorgt und das britische Königshaus empört. Die offenbar mit einem Teleobjektiv aufgenommenen Bilder zeigten die heute 35-jährige Kate nur mit einem Bikinihöschen bekleidet auf der Terrasse eines luxuriösen Privatanwesens in der südfranzösischen Provence. Garniert war die Foto-Geschichte mit lasziven Kommentare wie „Oh mein Gott!“, „Sex und Sonne in der Provence“ oder „Kate bietet ihre Brust dem sanften Streicheln der Sonne der Provence“.

Ein französisches Gericht stoppte damals schnell die Weiterverbreitung der Bilder. Der Prozess wegen Verletzung der Privatsphäre fand erst im vergangenen Mai statt. Vor Gericht mussten sich „Closer“-Chefredakteurin Laurence Pieau, der damalige Chef des „Closer“-Verlags Mondadori, Ernesto Mauri, sowie zwei Paparazzi verantworten, die die Fotos geschossen haben sollen. Die beiden „Closer“-Verantwortlichen wurden am Dienstag zu Höchststrafen von jeweils 45.000 Euro verurteilt, die Fotografen zu Geldstrafen von 10.000 Euro, von denen die Hälfte zur Bewährung ausgesetzt wurde.

Zeitnahe Reaktion des Kensington-Palasts erwartet

Gemeinsam müssen die Verurteilten Kate und William zudem jeweils 50.000 Euro Schadenersatz zahlen. Beim Prozess hatte das Paar deutlich mehr Geld verlangt - 1,5 Millionen Euro. „Closer“-Anwalt Paul-Albert Iweins begrüßte den am Dienstag verhängten Schadenersatz. Er entspreche der französischen Rechtsprechung. Dagegen halte er die Geldstrafen für „übertrieben“. Der Anwalt von Kate und William, Jean Veil, wollte das Urteil nicht kommentieren, kündigte aber eine Reaktion des Kensington-Palasts an.

Während des Prozesses hatte Prinz William, Nummer zwei der britischen Thronfolge, in einem von seinem Anwalt verlesenen Schreiben an den dramatischen Tod seiner Mutter Diana erinnert: Die Veröffentlichung der Fotos von ihm und seiner Frau sei „schockierend“ und „schmerzhaft“ gewesen, erinnere sie doch an „die Belästigung, die Ursache für den Tod meiner Mutter Diana war“.

Prinzessin Diana war 1997 in Paris bei der Flucht vor Paparazzi bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Ihr Todestag jährte sich vergangene Woche zum 20. Mal.