Am Bodensee hat die Polizei acht mutmaßliche Mafiosi festgenommen. (Symbolfoto) Foto: dpa

Am Dienstag hat die deutsche Polizei im Kreis Konstanz mehrere mutmaßliche Mafia-Mitglieder festgenommen. Wann sie an Italien ausgeliefert werden, ist noch unklar.

Konstanz/Karlsruhe - Die am Bodensee festgenommenen acht mutmaßlichen Mafia-Mitglieder befinden sich derzeit in vorläufiger Auslieferungshaft. Dies teilte die Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe am Mittwoch mit. Bisher sei nicht klar, wann die 40 bis 69 Jahre alten Männer nach Italien ausgeliefert werden können. Polizisten hatten die Verdächtigen am Dienstag im Kreis Konstanz festgenommen. Die Männer sollen der berüchtigten Mafia-Gruppe 'Ndrangheta aus Kalabrien angehören - das ist in Italien strafbar. Die Gruppierung ist in Deutschland vor allem im Westen und in Baden-Württemberg aktiv.

Die Behörden müssen nun einen Antrag auf ein Auslieferungsverfahren beim Oberlandesgericht Karlsruhe stellen, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft. Es komme darauf an, welche Einwendungen die Beschuldigten machten. Das Verfahren könnte sich Monate hinziehen.

Milliarden mit krummen Geschäften

Die 'Ndrangheta zählt zu den mächtigsten Mafiaorganisationen Europas. Mit Drogen- und Waffenhandel, Geldwäsche, Erpressungen, Autoschiebereien und Falschgeldkriminalität verdient sie Milliarden.

Bei der Aktion am frühen Dienstag - nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in Singen, Rielasingen, Engen und Radolfzell - waren auch italienische Ermittlungsbehörden aus Kalabrien beteiligt. Die Polizei nahm in Italien zeitgleich zwei weitere mutmaßliche Mitglieder der 'Ndrangheta fest. Bei den Wohnungsdurchsuchungen in Baden-Württemberg fanden die Polizeikräfte Schusswaffen.