Im Kongo demonstrieren die Menschen gegen Machthaber Joseph Kabila. „Der Kongo ist nicht dein Eigentum“, schreiben sie auf den Plakaten. Foto: EPA

Unter den afrikanischen Despoten geht nun die Sorge um, dass nach dem Ende der Ära Mugabe in Simbabwe auch ihre Zeit an der Macht bald ein Ende hat.

Johannesburg - Der Diktator Robert Mugabe hat in Simbabwe das Handtuch geworfen, und die ganze Welt jubelt. Die ganze Welt? Mitnichten! In einigen von unbeugsamen Bewohnern gehaltenen Residenzen in afrikanischen Hauptstädten legt sich die eine oder andere Stirn in Falten: Dort werden von dem simbabwischen Beben ausgehende Rütteleffekte befürchtet. Denn wenn das Bollwerk der Dauermacht auf dem Kontinent geschleift worden ist, müssen auch andere Staatschefs mit abgelaufenem Verfallsdatum zittern: Ob sie nun Yoweri Museveni (Uganda), Joseph Kabila (Kongo), Paul Kagame (Ruanda) oder Jacob Zuma (Südafrika) heißen.

In jüngster Zeit spürten Afrikas Big Men Oberwasser: Der wachsende Einfluss des an Demokratie wenig interessierten China stärkte viele Machthaber. Nun hat Simbabwe allerdings gezeigt, dass auch dem Reich der Mitte wenn schon nicht an Demokratie, dann zumindest an guter Regierungsführung gelegen ist: Erfahrungsgemäß geht beides Hand in Hand. Eine Amtszeitbegrenzung für Präsidenten hat noch keinem Staat geschadet – die Marathonregentschaften immer verbissener agierender Potentaten schon. Wer lediglich sich selbst und nicht dem Volk dient, ist für die Führung eines Landes ungeeignet. Früher oder später haben die Big Men ihre Zeche zu bezahlen.